CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Edo Zanki & Band - Live-Die Bewegungen sind lächerlich, aber das Gefühl ist maximal! (Brother Records/edel)

Edo Zanki & Band - Live-Die Bewegungen sind lächerlich, aber das Gefühl ist maximal! (Brother Records/edel)

Als ich aufwuchs (ich verrate nicht, wie lange da jetzt her ist) galt Edo Zanki bereits als deutsche Soul-Hoffnung. Und dass, obwohl seine Musik eigentlich genauso sehr Rock und Pop war. Tatsächlich jedoch waren schon damals jene Stimme und deren Band dem gefühlten Gusto von Soul sehr nahe.

Seit seinen ersten Alben Anfang der Siebziger Jahre (unter dem Pseudonym Don Anderson) ist eine Menge Zeit vergangen. Zeit, in denen sich Edo Zanki eine große, bombenfest eingeschworene Fangemeinde erarbeitet, ersungen hat.

Vor etwa zehn Jahren begann dann Zankis Zusammenarbeit mit den Söhnen Mannheims, mit Sabrina Setlur und Xavier Naidoo, was einmal mehr seine Verbundenheit zum Soul bebildert.

Obwohl Edo Zanki & Band ganz offensichtlich eine Live-Band mit dem Herz auf dem rechten Fleck war und ist, veröffentlichte Zanki bis heute fast 20 Alben.

Auf “Live-Die Bewegungen sind lächerlich, aber das Gefühl ist maximal!“ zeigt Edo Zanki nun, warum seine Fans ihn, seine Band und die Musik aus fast vier Jahrzehnten Zankischen Musizierens so lieben: Das Ding macht unsäglich Spaß. Hat Funk und Soul und Rock gleichermaßen im Gepäck und schert sich eine Dreck um aktuelle Strömungen oder unterschwellige Trends. Edo Zanki ist eben Edo Zanki.

Dabei kommentiert Herr Z. immer wieder gerne selbstironisch (schöne Grüsse auch vom Albumtitel) seine Songs. Jazzy Breaks begleiten die Musik dabei ebenso dabei wie warme Keyboard-Sphären und Funk-Passagen, die George Clinton ein Grinsen ins Gesicht gezeichnet hätten.

Dabei ist es einmal mehr erstaunlich, wie Edo Zanki trotz sperriger deutscher Sprache den Soul in der Stimme hält, ohne seinem Publikum zu viel Hausaufgaben aufzugeben. Denn die Musik auf “Live-…“ ist nicht nur perfekt dabei, scheinbar leichtgängig eingespielt zu werden, sie ist auch unkompliziert und geht direkt ins Herz.

Wie stark Zanki dabei dem Soul verpflichtet ist, wird dann spätestens durch seine kurze Reminiszenz an die Temptations bei “Ich frag’ mich“ in ein glasklares Licht gerückt. Der SOUL TRAIN sagt Danke, Edo! Der Dank gilt selbstverständlich auch seiner eingespielten, aus einem Guss aufspielenden Band. Soviel Fairness muss sein…

© Dr. Chuck

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