CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Various - La Nuit Vol.4-Rare Lounge Grooves Mixed By DJ Jondal (Ministry of Sound/edel)

Various - La Nuit Vol.4-Rare Lounge Grooves Mixed By DJ Jondal (Ministry of Sound/edel)

Die vierte Folge der erfolgreichen “La Nuit”-Reihe funktioniert, wie seine Vorgänger, wesentlich puristischer als die meisten Konkurrenzprodukte, was die Fokussierung auf den Stil, nämlich Chill Out und Lounge, betrifft.

Mitnichten gibt es hier die sonst Genreüblichen Latin-Basteleien - Bossa Nova-getränkte Soul- und Avantgarde-Gebilde sucht man auf der Doppel-CD und den insgesamt 24 Titeln des Albums vergeblich.

Dass jetzt kein Missverständnis aufkommt: Das ist ein Kompliment. Denn durch die vor etwa zehn Jahren beginnenden Überflutung des Chill Out/Lounge-Marktes wurde die Artenvielfalt des Stils schier unüberschaubar. Der Markt wurde regelrecht zugemüllt und musste sich in der Folge selbst gesundschrumpfen.

Was Chill Out und Lounge sein sollte war allzu oft Soul, Jazz, House oder sogar Reggae. Solange es langsam war. Natürlich ist das auch eine philosophische Frage. Geht es aber um das Musikgenre als solches, und weniger um das bei der Musik erlebte Gefühl, waren damals wie heute Alben wie “La Nuit Vol.4“ die “echten“ Chill Out/Lounge-Alben.

Besonders die erste CD mit Stücken von Moby, Schwarz & Funk, den Boot Cut Rockers, Therese oder Chris Coco ruhen dabei sanft in ganz aufgeräumten, klassischen Chill Out-Sphären.

Bei CD 2 wird das Tempo dann etwas angezogen. House kommt ins Spiel, was sich thematisch vielleicht etwas von meiner eingangs vorgenommenen Analyse wegbewegt, aber gerade in Wechselwirkung mit CD1 durchaus Sinn ergibt.

Stücke von Salz, Show-B, Physics featuring Alexandra, Black Market oder Vargo schaffen die elegante Gratwanderung zwischen hippen Beats und zeitgenössischem Chill Out im ursprünglichsten Sinn.

Martin A. Unger alias DJ Jondal, der uns hier 24 überaus stimmige Perlen des Genres präsentiert, ist mit dieser vierten “La Nuit“-Folge ein lupenrein rundes Chill Out/Lounge-Album gelungen, dass so ruhig wörtlich genommen werden darf.

© Lex

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