CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Marc Staggers - Then & Now (MarReg Music)

Marc Staggers - Then & Now (MarReg Music)

Nein, das hier ist nicht die neue CD von Will Downing und auch keine Post-Mortem-Veröffentlichung von Luther Vandross – doch bei diesen beiden Herren ist Marc Staggers unüberhörbar in die Lehre gegangen.

Staggers, gebürtig aus Washington D. C., nimmt die Hörer seines im November erschienenen Albums “Then & Now“ mit auf eine Zeitreise in die späten 80er und frühen 90er Jahre, als Autotune noch kein Begriff und Soulmusik noch nicht durchsetzt war von Stakkatobeats und aufdringlichen Rap-Einlagen.

Dennoch lässt Marc Staggers sich auch nicht in die Neo Soul-Schublade einsortieren; dazu ist das Album einen Hauch zu poppig und zu synthilastig – aber eben nicht übertrieben künstlich, sondern eher im typischen 80er/90er Jahre-Stil.

Wie eine sanfte Brise kommen die zehn Stücke auf dem Album daher, und wie ein angenehm fließendes Bächlein umschmeichelt Staggers' butterweiche, Gospel geschulte Stimme die Ohren.

Die Ähnlichkeit zu den Stimmen von Vandross und Downing fällt sofort ins Auge bzw. ins Ohr. Dabei ist Staggers' Gesang völlig unprätentiös – auch das ein Faktum, das an Luther Vandross erinnert.

Und es mag durchaus vorkommen, dass man nach “Can't Get Enough Of This Groove“ plötzlich einen Ohrwurm á la “The Best Things In Life Are Free“ (Luther & Janet) hat oder sich bei “If I Was Your Lover“ an die Gitarrenfigur aus Chaka Khans “Sweet Thing“ erinnert fühlt – schön, herzerwärmend, aber alles irgendwie schon mal da gewesen.

Marc Staggers ist ein souveräner Sänger mit einer beeindruckenden Stimme und liefert hier ein solides Soulalbum für alle ab, die sich in Zeiten von Autotune und Plastik-RnB fragen, wo eigentlich die gute, alte, echte Soulmusik á la Vandross/Downing & Co. hin ist. Ihnen sei das Debütalbum von Marc Staggers wärmstens ans Herz gelegt!

© Silke Schorra

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