MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Spandau Ballet - Once More (Mercury Records/Universal Music) |
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Spandau Ballet - Once More (Mercury Records/Universal Music)
Jetzt mal Klartext. In Sachen Spandau Ballet macht mir keiner was vor. Ich bin ein Fan der Jungs seit ihren Anfängen vor fast drei Jahrzehnten.
Als ich bereits vor einiger Zeit vom neuen Album hörte, habe ich zunächst gefreut, wurde dann ernüchtert, da es sich um eine Art “Best Of“-Kompilation mit zwei neuen Songs handeln sollte. Wieder einige Wochen später war dann klar, dass es sich tatsächlich um “Best Of“-Material handelt, das jedoch komplett neu von den Ballets aufgenommen wurde. Das machte mich immerhin neugierig. Bei den zwei neuen Songs war es soweit geblieben.
Tatsächlich wurde ich dann, nachdem das Album endlich auf meinem Schreibtisch lag, aber ernüchtert. Es ist nun nicht so, dass die Musik, die neuen Versionen von Klassikern wie “Gold“, “True“, “Chant No.1“, “Only When You Leave“ oder “Communication“, um nur ein paar zu nennen, irgendwie schlecht ist. Tatsächlich wurde sich große Mühe gegeben, den Songs ein zeitgemäßes Kleid zu verpassen.
Das ist jedoch so zeitgemäß, dass man den Song eigentlich nur noch am Text, mitunter gar nur am Refrain erkennt. Wer Spandau Ballet bis dato nicht kannte (?), wird sich also auf ein sauber produziertes Pop-Album mit Akustik-Einschlag und durchdrückendem Soul-Gesang einstellen können. Eigentlich eine recht runde und gesunde Sache.
Doch die Spandau Ballet-Magie ist gänzlich weg. Insbesondere die New Wave-Bissigkeit, die speziell ihre ersten Platten und Hits wie “Chant No.1“ zu etwas ganz Besonderem, Eigenem, machte, ist komplett ausradiert. Keine Spur auch vom feisten orchestralen Bombast-Superpopsoul, der ihren Sound mit “True“ oder “Gold“, um die populärsten Stücke zu erwähnen, definierte, dabei auch mal ruhig und nachdenklich, ja mystisch sein konnte. Lediglich bei der neuen Version von “She Loved Like Diamond“ blitzt, Streicher sei Dank, diese Rezeptur ganz kurz auf…
Einzig und alleine Tony Hadleys Stimme bringt überschläglich diese hinreißende Wehmut und Melancholie mit ins Spiel, so dass man am Ende dann zwar jeden Song, das ganze Album, als Spandau Ballet-Album identifizieren kann. Aber eine gewisse Enttäuschung steht noch immer im Raum.
Daran ändern auch die zwei neuen Songs nichts, die sich zwar sehr stimmig ins Gesamtbild einfügen und gemeinsam mit allen Songs ein neues, solides Studioalbum ergeben, aber eben diese gerade bei Fans abgöttisch geliebte Spandau Ballet-Magie nicht reaktivieren können.
Ehrlich: Ihr Auftritt bei “Wetten, Dass…?!“ vor einigen Wochen sagte, leider, so viel mehr als “Once More“. Live ist diese Magie nämlich noch zu spüren. Der Dank gilt auch dabei insbesondere Tony Hadleys wunderbarer Stimme, die Seinesgleichen im Pop aber auch im Soul sucht.
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