MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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INTERVIEW |
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Gizelle Smith - Heavy Funky Mocambo Mambo Aktuelles Album: Gizelle Smith & The Mighty Mocambos - This is… (Mocambo Records/Légère Recordings/Lounge Records) |
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Gizelle Smith - Heavy Funky Mocambo Mambo Aktuelles Album: Gizelle Smith & The Mighty Mocambos - This is… (Mocambo Records/Légère Recordings/Lounge Records)
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“This is Gizelle Smith & The Mighty Mocambos“ heißt nicht umsonst so, ist es doch das Debütalbum derselbigen Formation bestehend aus der Hamburger Funk-Band The Mighty Mocambos und der britischen Funk-Stimme Gizelle Smith.
Dabei setzt das Album nur oberflächlich auf die Sixties Soul-Welle, die sich seit einigen Jahren immer breiter macht. Denn das Hauptaugenmerk liegt tatsächlich in tanzbarem, kurzweiligen Funk.
So bleibt das Album vom ersten bis zum letzten Takt durchweg druckvoll und elegant im Uptempo-Bereich. Gizelle Smiths Stimme ist dabei nur die Spitze des Eisbergs aus Funk, Soul, voluminösen und ungemein schnittigen Bläsersätzen und einem Schmiss, der Genre-übergreifend sicher jeden Zuhörer in seinen Bann zieht. Zauberhaft, das.
Dabei wurde seitens der Rhythmusgruppe Mocambos, die bereits vor diesem Album mit Gizelle Smith als Zugpferd einige Erfolge verbuchen konnte, Wert darauf gelegt, den Sound in einem angenehm analogen Universum spielen zu lassen.
Wärme, tiefe und rein emotionale Bassläufe machen das Dutzend Titel des auf Légère Recordings erschienenen Longplayers zu einer Art natürlichen Hochgenuss, der derzeit seinesgleichen sucht. Soul und Funk der Güteklasse A!
Dass Gizelle Smith das Album zusammen mit Björn und Steffen Wagner von den Mighty Mocambos schrieb und arrangierte, zeugt dabei ganz nebenbei von einem fundierten Grundwissen des Genres seitens der vor Energie und Lebensfreude sprühenden Frontfrau mit der erfrischenden und hinreißend dreckigen Lache, das der Qualität der angebotenen Musik deutlich zuspielt.
Da hieß es für den SOUL TRAIN Augen und Ohren auf und schickte Lex los, Gizelle Smith auf den Funkgetränkten Zahn zu fühlen…
Lex: “Als erstes fällt mir am Album auf, wie unglaublich hoch das Tempo ist, und zwar durchgehend. Ich persönlich finde das sehr unterhaltsam und kurzweilig…“
Gizelle Smith: “Ja, das stimmt. Ich habe das selbst erst im allerletzten Moment gemerkt, als alles schon fertig war, dass das Album sehr, sehr hektisch ist. Aber das ist auch gut, dieses hohe Tempo. Wie bei unseren Gigs. Die fühlen sich am Ende immer wie ein Workout an.“ (lacht)
Lex: “Ein Workout muss auch das Konzipieren der Songs sein. Du schreibst die Songs, produzierst und arrangierst fast alles im Alleingang, was ich mir besonders bei der Bläser-Sektion besonders schwierig vorstelle.“
Gizelle Smith: “Ja, ich schreibe eine Menge der Musik mit Björn (Wagner, Anm. d. Red.) und mit Stefan (Wagner, Anm. d. Red.). Die Bläser finde ich dabei noch fast am einfachsten, denn die sind doch eigentlich nur eine Verlängerung meiner Stimme. Die ganzen Vocal-Teile der Songs machen mir wirklich Spaß. Außerdem spiele ich einige der Instrumente selbst, wenn auch nur rudimentär. Ich spiele etwas Trompete und Posaune.“
Lex: “Der Sound eures, deines Albums verrät es überdeutlich: ihr seid eine waschechte Live-Band. Richtig?“
Gizelle Smith: “Auf jeden Fall sind wir MEHR eine Live-Band denn eine Studio-Band. Und um ehrlich zu sein bevorzuge ich das sogar zum Studio. Ich werde manchmal richtig knurrig im Studio. Arbeit im Studio heißt immer auch mit Druck arbeiten. Du musst dich gut anhören, alles muss funktionieren. Auf der Bühne bin ich aber frei, ich kann mit dem Publikum kommunizieren, kann machen, was ich will. Das Publikum gibt mir die Energie, mich frei zu bewegen, das Konzert so zu gestalten, wie ich will.“
Lex: “Als absoluter Analog-Fan muss ich dich hiernach fragen: Auf der CD steht zu lesen, dass es das Album als LP, als Tonband sowie als 8-Track gibt. Tonband ist ja schon abenteuerlich, aber 8-Track? Dass muss sich doch um einen Scherz handeln. Nicht nur, weil wir hier in Deutschland und meines Wissens nach in ganz Europa diese Technologie, die in Nordamerika lange vorherrschte (eine Technologie als Zwischenstufe zwischen Tonband und Cassette, die in Deutschland einfach übersprungen wurde bzw. nur auf experimenteller Basis auf den Markt kam, Anm. d. Red.), erst gar nicht hatten…“
Gizelle Smith: (lacht mit einer unwiderstehlich attraktiven, dreckigen Lache) “Jeder fragt mich danach. Das ist lustig. Im Ernst, wenn Du ein 8-Track möchtest, kannst Du es bestimmt als 8-Track bekommen. (lacht erneut euphorisch) Kein Witz. Das ist alles Björn. Er hat alle Möglichkeiten und scheut keine Wege, um zu jedem Preis alles Digitale zu vermeiden. Er wird das schon machen.“ (lacht erneut)
Lex: “Ich bin genau so, weiß genau, woher das bei Björn kommt, und deshalb mag ich Gizelle Smith & The Mighty Mocambos. Denn eure Musik ist sehr analoge Musik.“
Gizelle Smith: “Definitiv! Wir haben alle sehr hart an diesem Sound gearbeitet. Man muss viele Dinge oft wiederholen, bis sich beispielsweise die Drums genau so anhören, wie wir möchten. Aber am Ende ist es das alles Wert. Darauf werde ich nie verzichten wollen.“
Lex: “Das ist es ganz bestimmt wert! Ich habe bisher noch keine einzige negative Besprechung in Zusammenhang mit dem Album gelesen. Die Leute lieben es!“
Gizelle Smith: “Ich muss gestehen, das Album klingt wirklich großartig, und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis unserer Arbeit. Und natürlich freue ich mich sehr über die ganzen positiven Reaktionen zum Album.“
Lex: “Trotzdem wird es im Umfeld von Pop und Charts sicher viele Leute geben, die das Album mit der Musik bzw. dem Sound von Amy Winehouse vergleichen, ja sogar identifizieren. Oder doch zumindest mit dem Trend der Wiederbelebung der Sixties Soul-Musik. Stört dich das?“
Gizelle Smith: “Ja, das stört mich tatsächlich. Zunächst mal bearbeitet Amy Winehouse musikalisch ja ein Genre, das ja lang vor ihr existierte. Es gibt besonders unter den jungen Menschen eine Menge, die keine Ahnung haben von den Ursprüngen des Funk-und Soul-Sounds der Ära. Was nicht unbedingt deren Schuld ist. Ich zumindest weiß für mich, dass wir definitiv NICHT von Winehouse-Musik stammen und kommen!“
Lex: “Neben den ganzen Eigenkompositionen gibt es auch eine Coverversion - “The Time Is Right For Love“ von Van McCoy.“
Gizelle Smith: “Ja. Wir wurden gebeten, diese Cover-Version aufzunehmen. Die Jungs vom Timmion-Label sind auch in einen Club involviert, bei dem als letzter Song des Abends immer “The Time Is Right For Love“ von Van McCoy gespielt wird. Und sie wollten eine Version mit einer Frauenstimme haben und haben mich und die Mocambos darum gebeten. Und wir haben uns direkt über die Anfrage gefreut. Es war uns eine Ehre. Wir haben den Song also in unserem üblichen Stil gemacht, und sie liebten ihn sofort. Ein bisschen Heavy und Funky, unser Sound eben.“
© Lex |
Gizelle Smith
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The Mighty Mocambos
Gizelle Smith
Aktuelles Album: Gizelle Smith & The Mighty Mocambos - This is… (Mocambo Records/ Légère Recordings/ Lounge Records) |
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