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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

R.Kelly - Untitled (Jive/Sony Music)

 
 
 

 

 

R.Kelly - Untitled (Jive/Sony Music)

 

Für mich ist der Zauber um R.Kelly lange Jahre vorbei. So geht es wohl auch den Freunden zeitgenössischen RnB, vor allem aber auch seinen Fans, die seine Alben seit einer guten Dekade mit immer niedrigeren Verkaufszahlen abstrafen.

 

Weshalb sich R.Kelly selbst auch heute noch als absoluten Superstar des Genres sieht, erschließt sich mir, ähnlich wie beim selbsternannten Status einer Whitney Houston oder einer Janet Jackson nicht mehr. Für mich lebt Kelly in der Vergangenheit.

 

Doch zur Sache. “Untitled“ heißt sein aktuelles Album. Dass er diesen Albumtitel aus Selbsterkenntnis gewählt hat, scheint mir erst einmal unwahrscheinlich.

 

Doch ich bin gewillt, R.Kelly, der immerhin mal, ich habe es selbst erlebt, den RnB wie wir ihn kennen, revolutioniert hat, eine echte Chance zu geben. Also rein mit der CD in den Player. Doch sofort vom ersten Stück an bekomme ich eigentlich nicht mehr als einen einzigen durchlaufenden Track, und das trotz der immerhin 15 Stücke des neuen Werkes.

 

Fast scheint es, als hätte sich R.Kelly selbst überholt und hätte seine eigene Innovation, RnB 2.0 sozusagen, in eine Endlosschleife geschickt.

 

Produktionstechnisch ist natürlich alles am richtigen Ort und die Klangqualität, die Durchzugskraft des Basses und die glasklare Umsetzung der verschiedensten Sound-Effekte ist beeindruckend. Echte, neue Ideen fehlen aber gänzlich.

 

Neuer innovativer RnB, Street-Soul, sieht anders auch. Einfach mal bei den Alben von Ne-Yo oder Robin Thicke nachhören. Wie Krampfhaft Kelly versucht, dem hippsten Trend nachzueifern wird an Stücken wie “I Love The DJ“ klar, dass eine eindeutige Lady Gaga-Kopie ist.

 

Das einzige mal, dass ich echte Innovation, die eines R.Kelly eigentlich würdig ist, aufflammen höre, ist bei “Be My #2“, bei dem sich Kelly völlig von gängigen Strömungen lossagt und sich dem Beat vergangener Soul-Hoch-Zeiten anvertraut, diesen durch den Wolf dreht und was ganz eigenes daraus macht. Nur diesem Song, der genau betrachtet alles andere als ein klassischer R.Kelly-Song ist, ist es zu verdanken, dass das Album nicht wie ein x-beliebiges Chris Brown-Album klingt. Ein Künstler immerhin, der R.Kellys Sohn sein könnte…

 

Irgendwann singt R.Kelly von “…sex in the morning, sex in the daysss“. Das erklärt dann auch einmal mehr alles. Die Attitüde ist also noch da. Was bei Attitüden jedoch bestens funktioniert, ist bei musikalischer Innovation tödlich.

 

© Lex

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

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