MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Inflabluntahz - Segen und Fluch (Flavamatic Recordz/Rubin Music/Rough Trade) |
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Inflabluntahz - Segen und Fluch (Flavamatic Recordz/Rubin Music/Rough Trade)
Aus der Nummer raus zu kommen, wird schwer. So sehr ich eigentlich auch ein erklärter Gegner von Deutschrap bin, so sehr macht mich dieses Album an. Vielleicht liegt es am warmen Soul-Gefühl, dass Franksta und Nicoist alias Infabluntahz (mit dem Namen des Duos geht es mir genauso) auf die Unmenge an Tracks (es sind 40) gelegt haben, die sich über die zwei CDs des Albums verteilen.
Vielleicht liegt es aber auch an der Stimme der Jungs, die irgendwie erdiger und wärmer, Soul-erfüllter, als die der großen Konkurrenz sind.
Und dann sind da noch die Beats, die oft bewusst schlicht gehalten wurden, aber stets den Weg einer echten Deepness gehen.
Wo wir bei den Texten angekommen wären, der einzigen Schwachstelle des Albums. Denn hier kippt die Gratwanderung des Deutschrap einmal in die eine, die schlechte Ecke, nämlich dann, wenn die Texte peinlich und aufgesetzt wirken. An anderen Stellen aber eben auch in die andere, die Gute, in der die deutsche Sprache eben wahrhaftig benutzt wird, Attitüdefrei und so, wie sie ist.
Dabei liegt das freilich gar nicht an den Skills der
Inflabluntahz,
sondern an der Deutschrap-Problematik überhaupt (siehe dazu auch die
Besprechung der She MC-Albums in dieser Ausgabe des SOUL TRAIN:
Hat man sich also erstmal von all dieser Theorie losgelöst und belässt das Album einfach frei laufend im CD-Player, funktioniert das Ding eigentlich von ganz alleine. Kopf ausschalten und den “Segen und Fluch“ wirken lassen.
Gäste auf dem Album sind unter anderem Labelbuddies Louisa Lettow und Nazz-N-Tide, das Dortmunder Sprechgesang-Duo Donato & Inferno 79, sowie Soundbwoy Boogie oder Sokom.
Das dritte Studio-Album der Inflabluntahz wird ohne Frage zunächst mal Freunde von Deutschrap sehr gut bedienen. Denn dafür ist es fast schon zu gut. Alle, denen deutschsprachiger Hip Hop nicht liegt, lassen sowieso ihre Finger vom Produkt.
Eine sehr ansprechende Optik und Haptik runden das Werk entsprechend ab.
© DJ Dare
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