CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Dee Dee Bridgewater - Eleanora Fagan (1915-1959)-To Billie With Love From Dee Dee Bridgwater (DDB Records/Emarcy/Universal)

Dee Dee Bridgewater - Eleanora Fagan (1915-1959)-To Billie With Love From Dee Dee Bridgwater (DDB Records/Emarcy/Universal)

Kaum jemand setzt seine Stimme derart gekonnt ein und um wie Dee Dee Bridgewater.

Unterstützt von James Carter (Saxofon, Klarinette), Christian McBride (Bass) und Lewis Nash (Schlagzeug) ist dieses neue Dee Dee Bridgewater-Album so viel mehr als eine Hommage an die unvergessene Billie Holiday.

Bridgewater schafft es, den Holiday-Standards eine eigenwillige, unglaublich nachhaltige Handschrift zu verpassen, die eben der Hommage Tribut zollt, als auch die zurückhaltende Sangeskunst Billie Holidays der Bridgewaters direkt folgen lässt.

Sozusagen entlässt Dee Dee Bridgewater hier Klassiker wie “Lady Sings The Blues“, “Good Morning Heartache“, “Foggy Day“ oder “Strange Fruit“ in ihre eigentliche Rolle und singt die Magie Billie Holidays hinüber in die Gegenwart, ohne dabei das Andenken an die große Holiday auch nur eine Sekunde lang außer Acht zu lassen.

Die 12 Stücke zeugen aber nicht nur von der Magie von Billie Holiday, sondern auch von der Ausdrucksfähigkeit der unvergleichlichen Dee Dee Bridgewater, die einem hier eine Gänsehaut nach der anderen liefert.

Dabei achtet sie penibel, zugleich mit durchweg positiver Ausstrahlung darauf, dass ihre Interpretationen, ihre Hommage, an den richtigen Stellen ihre ureigenen Intonationen und Phrasierungen verpasst bekommen, die dem Album erst diesen Individual-Anstrich geben, die es zu einem kleinen Meisterwerk werden lassen.

Und wenn dann noch McBride, Carter und Co. so rundlaufend und unterhaltsam wie bei “Lover Man“ aufspielen, ist das Album überdeutlich auf der Haben-Seite angekommen.

“Eleanora Fagan (1915-1959)-To Billie With Love From Dee Dee Bridgwater” (in der Gänze ist der Albumtitel alleine schon ein halber Roman mit ausreichendem Faszinationspotential) ist soviel mehr als eine simple Hommage an Billie Holiday. Es ist eine Verschmelzung selbiger mit der stimmlichen und charismatischen Energie der Dee Dee Bridgewater.

Ein umfangreiches Booklet mit Liner Notes von Dan Ouellette zum Thema lassen das Album umso reifer und ausgewogener erscheinen.

“Eleanora Fagan…“ - ein Album für die Ewigkeit.

© Holger S. Jansen

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