MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

Friedemann - Indian Summer (180 Gramm Vinyl) (Biber Records/Vollton/In-Akustik)

Friedemann - Aquamarin (180 Gramm Vinyl) (Biber Records/Vollton/In-Akustik)

 

 

 

 

Friedemann - 180 Gramm Vinyl!

 
 
 

 

Friedemann - Indian Summer (180 Gramm Vinyl) (Biber Records/Vollton/In-Akustik)

Friedemann - Aquamarin (180 Gramm Vinyl) (Biber Records/Vollton/In-Akustik)

 

Der Trend, älteren Veröffentlichungen, Klassikern, eine Neupressung auf dem guten alten Vinyl, als 180 Gramm schwere Audiophile Pressung, um genau zu sein, zu gönnen, scheint seit einigen Jahren auf dem Abschwung zu sein. Leider. Und zum Unmut der  nicht gerade kleinen Gruppe an Vinyl-Junkies in diesem Lande.

 

Doch diese zwei Wiederveröffentlichungen der zwei hervorragenden Friedemann-Alben schwimmen genau gegen diesen Strom und belegen, wie dankbar das Medium Vinyl, Schalplatte, eigentlich noch immer ist.

 

Die Friedemann-Alben von 1987 (“Indian Summer“) und 1990 (“Aquamarin“) sind ohnehin schon kleine Meisterwerke ihres Genres – Gitarrenmusik im Zeichen von Jazz und sphärischen, teils mystischen Musikbildern, die einem ein regelrechtes Gemälde in Breitwandformat im Kopf zeichnen - New Age 2.0.

 

Beide Aufnahmen wurden im vergangenen Jahr neu abgemischt und erscheinen nun über den Jazz-Vertrieb In-Akustik auf jenem 180 Gramm starken, sehr hochwertig und edel wirkenden Vinyl. Ja, die gute alte Schallplatte.

 

Übrigens wurde und wird praktisch der gesamte Friedemann-Backkatalog auf diesem Format veröffentlicht. Ein echter Leckerbissen für alle Freunde des schwarzen Goldes.

 

Beide vorliegenden Alben zeichnen die Vision des Friedemann Witecka, wie Friedemann mit vollem Namen heißt, nach – seine Eindrücke über den sonnigen Herbst in Spanien oder Nordamerika – den “Indian Summer“, sowie seine Träume in “Aquamarin“.

 

Beide Alben waren und sind jedoch nur zwei Meilensteine in einer ganzen Reihe Friedemann-Alben, der mit seiner Musik, insbesondere jedoch mit diesen beiden Werken, eine Art neue Musikgattung begründete, die “New Instrumental Music“, die zugleich auch eine gehörige Portion Esoterik und Verträumtheit mitbrachte.

 

“Indian Summer“ als auch “Aquamarin“ kommen mit einem Extra Einschuber, der weitere Details zu den Alben und den Wiederveröffentlichungen, aber besonders zu dessen Inspiration preisgibt. Detaillierte Infos zu jedem Titel machen dies möglich.

 

Unter Freunden innovativer, dabei ruhiger, warmer und besonnener Instrumental-Musik im Zeichen von Jazz, Folk und, wenn man es denn so nennen mag, Esoterik mit vorsichtigem Kammermusik-Gefühl, sind die beiden Friedemann-Alben längst ewige Klassiker.

 

Ihre unverblümte, extrem aufgeräumte Akustik-Ästhetik ist bis heute unerreicht und wird nur durch zartes Trompetenspiel oder den gelegentlichen Saxofoneinwurf aufgebrochen. Beide Alben für sich gelten nicht umsonst bis heute als Paradebeispiele für nachdenkliche Bildnisse eines visionären, zugleich in sich ruhenden Gitarristen.

 

Dass beide Alben nun als wertvolle und natürlich klanglich unerreichte Vinyl-Neupressung noch einmal das Licht der Welt erblicken, ist ein Glücksgriff. Auch, wenn die kleine, aber sehr feine und treue Fan-Gemeinde Friedemanns sicher nur unmerklich durch diese Wiederveröffentlichung wachsen wird.

 

Gerade jetzt bietet es sich an, “Indian Summer“ und “Aquamarin“ als 180 Gramm-Vinyl zu kaufen, gerade in Zeiten immer anonymer werdender Musik, in Zeiten von mp3, Downloads und i-pod, wo Musik immer namenloser und unbedeutender, ja sinnloser zu werden scheint.

 

Danke, dass Vertriebe wie In-Akustik sich solchen kleinen, extrem feinen, akustischen Lichtblicken annehmen und damit etwas für die fast verloren geglaubte New Age-Fangemeinde tun. Ein wichtiger Blick fürs Detail für kleine Veröffentlichungen, der gerade in der heutigen Zeit allzu oft dem Blick auf die Masse, auf vermeintlich sichere Millionenverkäufe, weichen muss.

 

Zwei ungewöhnliche Neuveröffentlichungen von zwei zeitlosen Klassikern der New Instrumental Music, des New Age des Freiburgers Friedemann Witecka, der seit den frühen Achtziger Jahren unterwegs ist, seine ganz persönliche Gitarrenmusik in kleinen, wohldurchdachten Schritten unter die Menschen zu spielen.

 

Beide Platten sind ein nachweislicher Beleg dafür, dass analog einfach besser ist. Die Fans von Vinyl wissen ohnehin schon längst, was ich meine.

 

© Holger S. Jansen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

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