CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Christian Prommer - Drumlesson Zwei (!K7/Alive)

Christian Prommer - Drumlesson Zwei (!K7/Alive)

2008 veröffentlichte Christian Prommer seine erste “Drumlesson“-Folge. Was damals als eine Art verjazzte Variante von klassischen Songs aus Electronica und Techno mit Songs von Kraftwerk oder Josh Wink gehörte, geht dieses mal noch eine Spur weiter.

Denn der aus München stammende Drummer, Produzent und DJ Prommer wühlt dieses mal noch tiefer in die Fundgrube elektronischer Musik. Material von Jean-Michel Jarre, Carl Craig und Laurent Garnier markiert zugleich in ihrer Umsetzung ein geschlosseneres Bild als “Drumlesson Eins“.

Die Kritik nahm das neue Konzept übrigens damals mit Begeisterung auf – zu Recht, Denn was Christian Prommer nicht nur konzeptionell, sondern auch spielerisch in die Waagschale legte, konnte sich mehr als hören lassen.

“Drumlesson Zwei“ schließt sich diesem ungewöhnlichen Ansatz fließend an, legt aber, das wird spätestens nach dem dritten, vierten Stück klar, konzeptionell noch mal eine Schüppe nach. Denn alle Songs des Albums ergeben einen durchgehenden roten Faden, der einmal mehr zwar irgendwie im Jazz fiebert, aber eben auch dem Gusto von melodischer, elektronischer Musik entspricht.

Auch, wenn nach Aussage der Pressinfo der “Classic Detroit Techno“ die wichtigste Inspiration auf dem Weg zum Album war, kommt es doch als Hörerlebnis eher einem kleinen Hörspiel, fast einem Soundtrack gleich, der mit echter Handarbeit nur in bestimmten Melodieführungen an jene Inspirationen erinnert.

Keine Angst also für alle, die bei Techno “Nein, Danke“ sagen. Denn damit hat das hier kaum mehr etwas zu tun. Vielmehr ist “Drumlesson Zwei“ ein konzeptionell stimmiges Album, das aber auch mal Fragezeichen aufwirft und zwecks Stilbestimmung zum wiederholten Hören auffordert.

Wie bereits Teil 1 erscheint “Drumlesson Zwei“ ebenfalls als Vinyl!

© Oliver Gross

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