MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNGEN / CD-REVIEWS |
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CD-BESPRECHUNGEN / CD-REVIEWS |
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Sound Iration - In Dub (Year Zero/Future Noise Music/Rough Trade) Im Jahre 1989 wurde “In Dub” bereits einmal veröffentlicht. Nick Manasseh und Scruff waren die Masterminds hinter dem Dub, der damals eine erste große Eruption innerhalb der britischen Reggae-Szene für sich verbuchen konnte, ein erstes Highlight, dessen Wellen sich bis in den Reggae, den britischen Reggae der Gegenwart wiegen. Manasseh, seit den Achtzigern eine Art Galionsfigur der britischen Reggae-Szene mit einem Auge auf dem Zeitgeist der Dub-Bewegung, gelang es mit diesem Album vor nunmehr über zwei Dekaden, einen Meilenstein zu setzen. So minimalistisch, zugleich eklektisch klang Reggae bis dato kaum. Seit der Gründung des Manasseh Sound System Mitte der Achtziger Jahre schliffen Sound Iration an diesem Werk, das ihnen schließlich das Zepter als Elite der britischen Reggae-Bewegung in die Hand spielte. Auch 21 Jahre nach dessen Original-Veröffentlichung hat “In Dub“ bis heute nichts von seiner puristischen und minimalistischen Dub-Faszination und Dub-Vision verloren. Das Doppel-Album kommt mit einem ausfaltbaren Inlay, dass die ausführliche Geschichte des Albums aufsplittet. “In Dub“ ist das erste in einer ganzen Reihe von Re-Releases in Sachen Reggae und House aus dem legendären WAU!-Label von Killing Joke-Bassist und Produzent Youth, der das Label in den Achtzigern aus der Taufe hob. Sound Irations “In Dub“ - Dub in seiner schönsten, puristischsten Form. © Dr. Chuck |
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Eve Beuvens - Noordzee (SOWAREX/New Music) Pianistin Eve Beuvens passt sich auf ihrem neun Titel langen Album der Grundstimmung des Albumtitels und des Albumcovers an: der Melancholie des Meeres, der Nordsee im Besonderen. Die Belgierin wird auf den überwiegend ruhigen Songs von “Noordzee“ von Lionel Beuvens (Schlagzeug), Joachim Badenhorst (Saxofon, Klarinette) und Yannick Peeters (Bass) begleitet, die dem oftmals über alle maßen melancholischen Pianospiel hier und da deutlich Auftrieb verleihen und aus seiner bewusst gewählten Lethargie herausholen. Dabei kann es, wie bei “Looking For Trouble“ auch schon mal richtig bewegt zu Sache gehen, nur um im nächsten Stück “44“ wieder in diese oft fast hypnotische Melancholie hineinzudriften. Dabei kann das Album auch überraschen und schwelgt so in kurzen aber deutlich spürbaren Blues-Verliebtheiten, wie etwa Titel Nummer 7, “Little Scorpion“, belegt. Ein vor Aussagekraft strotzendes Album, das seine eigene, manchmal bleierne Schwere benutzt, echte Melancholie zu entfalten. © Holger S. Jansen |
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Freeway & Jake One - The Stimulus Package (Rhymesayers/Groove Attack) Seit seinem Debut bei Roc-A-Fella im Jahr 2003 wird Freeway gerne als der “Lieblingsrapper deines Lieblingsrappers” betitelt; gemeinsam mit G-Unit-Produzent Jake One veröffentlicht er nun sein drittes Album, das diesen Status definitiv festigen wird. In Anlehnung an das “Stimulus Package“, jenes Konjunkturpaket, das US-Präsident Obama im letzten Jahr absegnete und mit dessen Hilfe die amerikanische Wirtschaft angekurbelt werden soll, will Freeway mit seinem gleichnamigen Album nun für musikalische Genesung der Hip Hop-Industrie sorgen und selbige wieder in Schwung bringen. Bescheidenheit zählt bekanntlich selten zu den Stärken unserer Lieblings-MCs; zumindest aber ist dabei ein wirklich gutes Hip Hop-Album herausgekommen, nicht nur dank der Unterstützung von Hip Hop-Schwergewichten wie Jake One, Beanie Sigel und Raekwon. © Silke Schorra |
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Martin Gasselsberger Trio - As It Is (Pao Records/Galileo MC) Martin Gasselsberger ist ein Pianist und schafft es mit seinem Trio Roland Kramer (Doppelbass) und Gerald Endstrasser (Schlagzeug), einen Groove zu vermitteln, der schwerelos zwischen zeitgenössischen und interpretatorisch geprägtem Jazz und Soulgroove zugleich schwebt. Dabei sind besonders die Einsätze von Streichern einem voluminösen, zugleich harmonischen Gefühl von Souljazz zuträglich, was dem warmen und erdverbundenen, dabei, sofern ein Widerspruch in sich an dieser Stelle erlaubt ist, irgendwie glasklaren, stringenten Sound das Dutzend Titel auf “As It Is“ deutlich zuarbeitet. So blau wie das Cover, so blau und kristallklar wie der Ozean scheint die Musik also zu sein, die vom ersten Song “Tea Time“ bis zum letzten Track “Kick Off“ eine Art unterkühlte Anmut in sich birgt, die das Album vom Martin Gasselsberger Trio, von MG3, wie sich das Trio in Kurzform nennt, zu einem kleinen, aber ganz besonderen Longplayer unter den aktuellen Jazzalben werden lässt. © Holger S. Jansen |
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Maria Palatine - Spindrift (SOWAREX/New Music) Maria Palatine ist eine belgische Harfinistin, deren neues Album “Spindrift” nicht ausschließlich vom sensiblen Harfenspiel als mindestens ebenso gewichtig vom zarten Gesangsbogen Palatines lebt, die, der Mystik des selten gewordenen Instruments Harfe angepasst, mal nach Ethno, mal nach Jazz oder Pop oder Klassik, im wesentlichen aber nach folkloristischer Musik des Mittelalters klingt. Die 13 Songs wurden dabei von Maria Palatine selbst geschrieben und werden lediglich auf sehr dezente, aber nachdrückliche Art und Weise von Manu Hermia (Saxofon, Flöte), Michel Seba (Percussions) und last but not least Sam Gerstmans (Kontrabass) begleitet. Die Tempi der 13 ausgewogenen Stücke bewegt sich im Balladesken Bereich, obgleich der Spannungsbogen des Albums, das eine Geschichte zu erzählen scheint, durchweg ein sehr hoher, geheimnisvoller ist. An einigen Stellen driftet der Charakter von “Spindrift“ gar in Spoken Poetry, was der Charakteristik des Geschichtenerzählens noch einmal auftrieb gibt. Das neue Album von Maria Palatine ist aufgrund seines individuellen Charakters sicher nicht Jedermanns Sache. Lohnenswert ist es vielleicht aber gerade deswegen unbedingt. © Holger S. Jansen |
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Zelia Fonseca - Impar (Enja Records/edel kultur) Nachdem Rosanna Tavares, die eine Hälfte des über Jahrzehnte fast legendären Duos Rosanna & Zelia, 2006 nach einem langjährigen Kampf mit Krebs verstarb, entschloss sich die zweite Hälft des Duos, dass zusammen vier Alben aufnahm und mit einer Mischung aus Jazz, Pop und Weltmusik besonders in Deutschland eine große Fangemeinde hatte, Zelia Fonseca, alleine weiterzumachen – im Namen ihrer Weggefährtin. Auf “Impar“ verarbeitet Fonseca nun diesen Schmerz. Die aus Brasilien stammende Sängerin entschied sich dazu, die elf Stücke des Albums in ihrer Heimatsprache zu singen, was der Ausdruckskraft ihres erdigen Kopfstimmen-Organs diese gewisse brasilianische Leichtigkeit zu geben scheint, die es ihr ermöglicht, ihren Schmerz mit einer unprätentiösen Leichtigkeit hinaus zu singen, ohne dabei oberflächlich oder aufgesetzt zu wirken. So gleitet ein Song im akustischen Jazzwerk in den nächsten und lässt “Impar“ trotz allem inhaltlichen Tiefganges sehr kurzweilig wirken. Das hätte Rosanna gefallen, kein Zweifel. Lag doch eine wichtige Zutat für das Gelingen der bisherigen Alben des Duos als auch des Zelia Fonseca-Soloalbums in der leichten Zugänglichkeit des Materials, das auch hier im Wesentlichen zwischen Jazz, brasilianischer Folklore und Pop pendelt. “Impar“ ist ein kleines, sehr feines und zurückhaltendes Album, das jedoch mit jedem Titel an musikalischer Farbe gewinnt. Schön. © Gregor Poschoreck |
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Embryo - Embryo 40 (Trikont/Indigo) Krautrock ist eine der ganz wenigen Deutschen Musikströmungen, die international von sich reden machte. Embryo, die, der Albumtitel dieser Kompilation verrät es, dieser Tage ihr 40-jähigres Bestehen feiern, waren in den Siebzigern Vorzeige-Krautrocker, einer Musikrichtung die mir Rock, Pop, elektronischer Musik, Esoterik und Protest genau so viel zu tun hatte wie in den weniger offensichtlichen Genres wie Jazz und, man glaubt es kaum, Soul. Tatsächlich war es bei Embryo gar so, dass gerade der Jazz eine zentrale Rolle spielte und sich, im Krautrock nicht immer die Regel, Melodien und Harmonien zu einem klar gezeichneten Rhythmus formierten. Ebenfalls kann man Embryo ein großes Verdient um das, was wir heute Weltmusik nennen, auf die Fahne schreiben. Denn Musiker wie Fela Kuti, der unvergessene Charlie Mariano oder Trilok Gurtu gehörten zu der Art Musikern, mit denen Embryo imStudio und auf der Bühne standen. Auf gleich zwei beeindruckenden CDs werden hier 28 Stücke von Embryo präsentiert, die jedem Einsteiger in das Thema Krautrock die neue Erfahrung aufs feinsinnigste versüßen. Wie gewohnt bei Veröffentlichungen aus der Münchener Trikont-Schmiede liefern gleich zwei dicke Booklets umfangreichste Infos zu Embryo in Deutsch und Englisch, offerieren Fotos, Hintergründe und geschichtliche Abrisse der unvergleichlichen Embryo-Formation. “Embryo 40“ ist ein Muss für alle Freunde von Krautrock und ein unverzichtbarer Diamant für alle Embryo-Fans, von denen es hoffentlich noch immer eine ganze Menge gibt. Endlich mal wird hier das Medium CD in voller Blüte ausgeschöpft. Bravo. © Dr. Chuck |
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Loane - Jamais Seule (Virgin Music France/Galileo MC) “Jamais Seule“ ist das Debütalbum von Loane. So ausgetreten dieser Pfad auch scheint – die Französin Loane macht Chanson mit klassischem Anstrich. Doch keine Bange. Denn bereits der Opener des erstklassigen Albums, “Petit Bonheur“, zeigt, dass Loane Rathier, die ihr Debüt im Alleingang komponiert und geschrieben hat, genau weiß, was ihr Ziel ist, was sie kann und was sie vermeiden sollte. Kurz: Loane liegt im Verlaufe der elf Titel des Albums immer ganz präzise auf Kurs und zeigt, dass der französische Chanson bei aller Liebe und mit Seitenblick auf aktuelle Musikströmungen zwischen Jazz, Pop, elektronischer Musik und Folklore alles andere als Tot ist. Die Musik ist dabei der Stimme Loanes absolut angemessen - beide unterstützen sich statt zu überfrachten. “Jamais Seule“ ist zeitgenössischer, französischer Chanson mit klassischer Textur. Und dagegen ist, besonders bei einem Debütalbum, absolut gar nichts einzuwenden. Auch, wenn das Album bereits seit fast zwei Jahren in Frankreich erhältlich ist, bin ich sehr dankbar, dass es den Weg in deutsche Plattenläden nun endlich gefunden hat. © Holger S. Jansen |
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Contradanza - Tentenelaire (Etnomeridional/Nu Folk/Galileo MC) Das dritte Album der aus Sevilla stammenden Band setzt auch dieses mal auf andalusisches Liedgut, das gerade für unsere Ohren ungeahnte Schönheit zu bieten hat, was nicht nur mit der Sprache, sondern auch mit der spielerischen Schönheit der Musik von Contradanza-Mastermind Ricardo de Castro zu tun hat. Die Stücke erzählen dabei oft schwungvoll und voluminös produzierte Geschichten, die fast immer auf hohem Unterhaltungswert schwimmen. Stücke wie “Calendula“ oder “Negro Conde“ belegen das auf beeindruckende Art und Weise. Das 13 Lieder lange “Tentenelaire“ beeindruckt aber nicht nur durch die Musik, sondern auch durch die besonders gelungene Haptik und das liebevoll gestaltete Booklet, dass neben den Texten auch Infos, Fotos und eine Menge sehr gelungener Illustrationen beinhaltet. Ein rundes Gesamtpaket für alle Freunde schlicht guter, internationaler Popmusik mit folkloristischem Anspruch. © Gregor Poschoreck |
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