CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Masta Killa - Live (Gold Dust Media/Alive)

Masta Killa - Live (Gold Dust Media/Alive)

Der Wu-Tang Clan ist mit ziemlicher Sicherheit das beständigste und wichtigste Hip Hop-Konglomerat der Gegenwart. Method Man, Raekwon, GZA, RZA, Ghostface Killah, Incspektah Deck, Cappadonna oder der unvergessene Ol’ Dirty Bastard, um nur einige wenige zu nennen, machten und machen die Formation mit häufig wechselnden Gästen und weiträumigem Kern an MCs und DJs zu einer echten Legende des noch immer stramm nach vorne wummernden Über-Genre Hip Hop.

Dass Hip Hop aber nicht nur immer schlicht und platt sein muss, sondern von der ersten zur letzten Note komplex, anders und angenehm außerirdisch lässt sich am vorliegenden Live-Album von Wu-Tang MC Masta Killa abhören.

Dabei ist es überraschend, wie, zunächst mal, aggressiv die Mixtur rüberkommt. Hört man sich jedoch den Mitschnitt aus New York etwas genauer an, entdeckt man alle Wu-Tang-mässigen Zutaten, die es braucht, aus einem Hip Hop-Album etwas Besonderes zu machen.

Ganz abgesehen von dem Umstand, dass es leider nur sehr wenige Live-Alben aus dem Hip Hop-Bereich überhaupt gibt. Da ist der Umstand, dass es überhaupt ein Hip Hop-Live-Album ganz amtlich und offiziell bis zur Veröffentlichung geschafft hat (die ganzen Bootlegs bzw. Schwarzpressungen lassen wir jetzt mal links liegen), ein echter Pluspunkt.

Viele der Tracks auf “Live“ stammen von Masta Killas “No Said Date“-Album und spinnen mit Gästen wie Inspectah Deck, GZA, Streetlife oder Prodigal Son ein vielschichtiges Netz aus trockenen Beats, herrlichen Scratches, düsteren Effekten und bitterbösen Texten, das besonders für den sonst sehr auf Unterhaltung Wert legenden Wu-Tang-Typus krass rüberkommt.

Highlight ist für mich die Live-Version von “Triumph“, für mich ohnehin eines der besten Wu-Tang-Clan-Tracks überhaupt.

Alles in allem hätte es zwar etwas freundlicher und heller zugehen dürfen, andererseits ist das eben Hip Hop. Live. Mit Masta Killa als MC der Stunde.

© DJ Dare

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