CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Various - Movements Vol. 3 (Tramp Records)

Various - Movements Vol. 3 (Tramp Records)

Tramp Records-Labelbetreiber Tobias Kirmayer ist die Zusammenstellung der dritten Folge der erfolgreichen und unnachahmlichen “Movements“-Reihe nach den erfolgreichen und besonders unter Sammlern heiß begehrten ersten beiden Teilen richtiggehend gelungen.

Sofort der Opener, “Something Else“ vom Iris Bell Trio feat. Butch Miles hat es in sich und beschreitet sozusagen beispielhaft, worum es in der “Movements“-Serie seither ging: um Soul, Jazz und allem anderen, was wir heute so großzügig “Groove“ nennen und das besonders in den sechziger und siebziger Jahren seine Ursprünge hatte.

In eben dieser Ära finden sich auch die weiteren Leckerbissen des fast unverschämt spritzigen und abwechslungsreichen Albums. “Backlash“ vom Fats Gains Orchestra wurde dagegen bisher gerne im ehemals angesagten Easy Listening-Genre als Paradebeispiel für das große Revival des Genres gehandelt.

“Let’s Get Together“ der Echomen ist dabei, das Orchestra Luis Enriquez mir “Hello, Quincey“, Roy Burns mit der Dick Grove Band (“Dead Ringer“ – so sollte Jazz auch heute noch klingen), “The Serpent Speaks“ von Solar Plexus oder aber Ernesto Cardenal mit “Griti Pidiendo“, für mich das absolute Highlight von “Movements Vol. 3“, das zugleich die angemessene Botschaft zur angebotenen Musik in sich birgt: Trotz allem Tiefgangs Spaß zu haben und Selbstironie frei zu entfalten - so sollte Musik sein.

Songübergreifend entfaltet sich dabei eine schwüle Coolness, die nicht immer nur den Songs selbst zuzuschreiben ist, sondern besonders auch dem feinen Gespür Kirmayers für eine ausgewogene Balance zwischen Soul, Jazz, Pop, Big Band Sound, Latin und diesem authentischen Easy Listening-Feingefühl, der “Movements Vol. 3“ zu einem echten, unpathetischen und bodenständigen Gewinner macht.

Besonders gelungen ist dabei auch das Booklet, in dem Tobias Kirmayer en Detail die Geschichte der einzelnen Künstler und der elf Songs der Kompilation darlegt.

“Movements Vol. 3“ macht nicht nur gehörig Satt, sondern schafft es spielend, Hunger auf Mehr zu machen. Kurzum: Ein kleiner, sehr heller Lichtblick im Dunkel der unzähligen Kompilationen mit der Thematik des vermeintlich coolen Sixties- und Seventies-Jazzgroove.

Der SOUL TRAIN empfiehlt: “Movements Vol. 3“!

© Michael Arens

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