CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Choc Quib Town - Oro (World Connection/edel kultur)

Choc Quib Town - Oro (World Connection/edel kultur)

Choc Quib Town ist der Name, den sich die drei MCs Goyo, Tostao und Slow gegeben haben. Das Trio stammt aus Kolumbien und macht Musik im folkloristischen Kleid der  Musik der in der Unterzahl befindlichen Kolumbianer mit afrikanischer Abstammung.

Das alleine macht “Oro“ Besonders. Der Name der Formation stammt übrigens aus der Geografie, denn in der Hauptstadt der kolumbianischen Provinz Chocó nahe der Grenze zu Panama, Quibdó, wurde das Trio aus der Taufe gehoben.

In den afrokolumbianischen Kreisen sind Choc Quib Town zu einer Art Sprachrohr aufgestiegen, die es endlich geschafft haben, die Gefühlswelt der kolumbianischen Minderheit in Texte, in Musik zu packen.

“Oro“ ist bereits das zweite Album der Drei und vermischt Hip Hop mit folkloristischen Elementen, so dass der überschlägliche Eindruck des Albums dann auch eher der eines Pop-Albums als der eines, um diesen ausgetretenen Begriff zu benutzen, Weltmusik-Albums.

Goyo selbst sagt über diese besondere Art der kolumbianischen Musik, die von und für die kolumbianischen afrostämmigen Menschen gemacht wird: “Die meisten Menschen kennen die Musik von der kolumbianischen Pazifikküste (der Ort, in dem sich die meisten Afrokolumbianer konzentrieren, Anm. d. Red.) bislang nicht… Außerhalb Kolumbiens geht unsere spezielle Musik völlig unter in den Dingen, die man gemeinhin mit unserem Land assoziiert: Kokain, Kaffee, Salsa, Cumbia.“

Wie gut, dass Choc Quib Town dass nun endlich zu ändern wissen. Und wenn das dann noch mit einem so lebendigen Album, dass die drei Welten aus afrokolumbianischer Musikvergangenheit, Hip Hop und Pop vereint, geschieht, sieht die Zukunft rosig aus.

© Holger S. Jansen

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