CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Lamar Thomas - No Rain No Rainbow (Thomtay Records)

Lamar Thomas - No Rain No Rainbow (Thomtay Records)

Wieder eines dieser Alben, die für ewig meinen CD-Schrank würdevoll veredeln werden. Denn einmal mehr muss ich eine Lanze brechen für lupenreinen, ursprünglichen Soul, wie er auf diesem Album von Lamar Thomas, der für seine Kollaborationen mit Judy Taylor populär ist, zu finden ist.

Jenseits von aktuellen Strömungen, von Chartverliebten Beatbasteleien, von neuzeitlichen Hip Hop-Attitüden oder angesagten Produzententeams, die selbst schlimmste musikalische und/oder stimmliche Alpträume in Charttaugliche Lady Gaga-Klone verwandeln können und würden, überzeugt dieses Album fast minimalistisch mit 13 Soul-Perlen der ehrlichsten Art.

Lamar Thomas’ seelenvolle, tiefe Stimme trägt den mitunter sehr minimalistischen, aber stets schnuckelig warm gehaltenen Klangteppich, der mit einfachsten Mitteln die Wurzeln von Thomas freilegt: Clarksdale, Mississippi.

Das ist wiederum keine Überraschung, den Soul dieser Intensität und Ehrlichkeit kann einfach nur aus dem Süden der USA kommen. Gab es jemals ehrlicheren Soul?

Das Album wurde von Lamar Thomas und Judy Taylor geschrieben und produziert und folgt der Tradition der Produktionen, denen die beiden in den letzten 35 Jahren auf die Sprünge geholfen haben. Das gilt unter anderem für Produktionen von Soul- und Black Music-Legenden wie Johnny Bristol, Maynard Ferguson, Nancy Wilson, Johnnie Taylor, Chuck Jackson oder gar James Brown.

“No Rain No Rainbow” ist ein strunzehrliches Soul-Album, dass sich einen Dreck um Zeitgeist kümmert und ganz, ganz tiefen Southern Soul aus Clarksdale, Mississippi präsentiert ohne dabei Musikalität oder Innovation, wenn auch mit einfachsten musikalischen Mitteln, aus dem Fokus zu entlassen - fast bin ich geneigt, das Werk unschuldig zu nennen.

“No Rain No Rainbow“ – mehr Soul geht nicht.

© Michael Arens

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