CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Nneka - Concrete Jungle (Decon Inc.)

Nneka - Concrete Jungle (Decon Inc.)

Nneka genießt bereits seit einigen Jahren Kultstatus in der europäischen Soul Community. Zwei Alben hat sie seit 2005 veröffentlicht, die zu Geheimtipps unter Kennern wurden. Auf Touren durch halb Europa erspielte sie sich eine beachtliche Fangemeinde, und die britische Presse feierte sie gar als neue Lauryn Hill; so war es nur eine Frage der Zeit, bis die Hamburgerin mit nigerianischen Wurzeln den Sprung über den großen Teich wagen und ein Album für den amerikanischen Markt veröffentlichen würde.

“Concrete Jungle“ ist das Ergebnis dieser Marketing-Überlegungen: Eine Compilation der besten Tracks von Nnekas bisherigen zwei Alben. Für deutsche Fans, die beide CDs bereits im Regal stehen haben, lohnt die Ausgabe also nicht; denjenigen aber, die Nneka noch nicht kennen, sei dieses Album wärmstens ans Herz gelegt.

Kein Künstler lässt sich gern in Genre-Schubladen stecken; bei Nneka wäre allein der Versuch auch gar nicht möglich. Sie rappt, sie singt, sie philosophiert und verbindet dabei ihre afrikanischen musikalischen Wurzeln gekonnt mit Einflüssen aus Reggae, Folk, Soul und Hip Hop.

Ihre immer leicht heisere, aber durchaus wandelbare Stimme erinnert gelegentlich leicht an Leela James; Nneka selbst bezeichnet Nina Simone, Bob Marley und Erykah Badu als ihre Einflüsse.

Wollte man doch versuchen, Nnekas Stil ansatzweise in Worte zu fassen, müsste man ihn wohl als “Reggae-lastige Folk-Soul-Poesie mit afrikanischem Selbstbewusstsein“ bezeichnen und hätte trotzdem noch nicht das volle Kreativitätspotential dieser Künstlerin erfasst.

Bleibt noch, ihr viel Glück für den Karrierestart in Übersee zu wünschen.

© Silke Schorra

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