MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Robert Aaron - Trouble Man (Heavenly Sweetness/Broken Silence) |
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Robert Aaron - Trouble Man (Heavenly Sweetness/Broken Silence)
Als ich zum ersten mal “Trouble Man” hörte, glaubte ich fest daran, hier eine Neuauflage eines New Yorker Jazz-Albums mit vorsichtigem Latin- und Soul-Einschlag aus den Siebziger Jahren vor mir zu haben.
Doch weit gefehlt. Denn das Album ist tatsächlich Robert Aarons Debütalbum. Was nichts heißen soll. Denn Aaron, der eigentlich aus Montreal, Kanada, stammt, war seit den Siebziger Jahren, in denen es ihn nach New York zog, für und mit Künstlern und Acts wie die B-52s, David Bowie, Blondie, Chic, Patrick Adams, Afrika Bambaataa, Stetsasonic oder Heavy D., was bereits seine Patenschaft und seine stilistische Musikeinfärbung aus den verschiedenen Seitenarmen des großen Black Music-Universums erklärt, tätig. Und dann sind da auch noch Songs wie “The Saddest Kiss“ vom glorreichen ersten Album, dass sich wie ein waschechter Gil Scott-Heron-Track anhört.
Multiinstrumentalist (hier ist das Wort keine hohle Phrase, Aaron spielt alleine auf diesem Album Bariton und Alt-Saxophon, Flöte, Piano, Hammond und Bass) Robert Aaron hält die Klangfarbe des in Paris aufgenommenen Albums zusammen mit Musikern wie dem Organisten Roger Raspail oder dem kubanischen Congaspieler Emilio del Monte bewusst schleppend, fast sommerlich schwül, und lässt so die Jazz-Welt des vibrierenden Big Apples der Siebziger Jahre wie einen Film vor dem geistigen Auge neu aufleben.
An einigen Stellen heißt das, dass das Album wie ein Soundtrack zu einem dieser typischen New Yorker Siebziger Jahre Cop-Filme á la “French Connection“ klingt, an anderen Stellen meint man, das Intro eines großen Discosoul/Boogie-Tracks wie sie eben vom erwähnten Patrick Adams produziert wurden, zu hören. Aber eben nur das Intro...
Und genau das macht die von Antoine Rajon produzierten zehn melodischen Titel zu etwas ganz besonderem, und last but not least auch zu etwas zusammengehörigem, etwas sehr schlüssigen. Gato Barbieri hat in der Vergangenheit solche Art Alben aufgenommen, Gil Scott-Heron, Chuck Mangione, oder Stanley Turrentine.
“Trouble Man“ ist vordergründig ein zurückgelehntes Jazz-Album. In der Tiefe ist es jedoch eine mehr als authentisch klingende Hommage an die schwüle Jazzrhythmik und den Black Music-Schmelztiegel New York in den blühenden Siebziger Jahren.
Absolut empfehlenswert!
© Michael Arens
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