MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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INTERVIEW

 

 

 

 

 

Dwele - Baby-Makin’-Soul-Innovation

Aktuelles Album: Dwele - W.ants W.orld W.omen (RT Music Group/E1 Music/Groove Attack)

 

 

 

Dwele

 

Dwele - Baby-Makin’-Soul-Innovation

Aktuelles Album: Dwele - W.ants W.orld W.omen (RT Music Group/E1 Music/Groove Attack)

 

 

 

   

 

Andwele Gardner, besser als Dwele bekannt, wurde, wo sonst, in der Hauptstadt des Soul, Detroit, geboren.

 

Seit er 2003 mit 25 Jahren sein Debütalbum “Subject“ veröffentlichte, gehört Dwele zur Elite der Bewegung, die einst Nu Soul, mittlerweile als Neo Soul und besonders in Großbritannien als Abart des Modern Soul firmiert, den traditionellen, etwas angestaubten Soul-Pfad aufmerksam verlässt, und sich besonders in ausgetüftelten Beats und Breaks seine Inspiration holt.

 

Dwele ist dabei neben Galionsfiguren wie Musiq Soulchild (konzeptionell kommt gerade Musiq Soulchild dem Styleinnovator Dwele am nächsten), Vikter Duplaix, Q-Tip, Common, Bilal, James Poyser und auf weiblicher Seite Erykah Badu, Jill Scott oder Alicia Keys (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach über alle erwähnten) einige der innovativsten Figuren der Bewegung, die mittlerweile sogar mit der musikalischen Blutsverwandtschaft aus House oder elektronischer Musik anbändelt.

 

Auf jedem seiner drei bisherigen Studioalben (wir klammern hier mal das 2000er auf eigene Faust herausgebrachte Debütalbum “Rize“, dass so selten ist, dass Dwele selbst es nicht richtig finden würde, es hier aufzulisten sowie das 2009er Mixtape-Album “Dwele“ aus), “Subject“ (2003), “Some Kinda…“ (2005) und “Sketches Of A Man“ (2008) überraschte Dwele immer wieder mit einer ewig neuen Fülle an hochwertigen, oft sehr vertrackt und zugleich unglaublich groovy und soulful wirkenden Beats, die gemeinsam einen Sound ergeben, dem ein sehr hoher Wiedererkennungswert anhaftet: Musik wie sie nur von Dwele kommen kann und muss.

 

Sein neuer Longplayer, Studioalbum Nummer vier, “W.ants W.orld W.omen“, auf dem E1 Music-Label erschienen und in Deutschland über Groove Attack vertrieben, lässt sich hier wunderschön in die Serie dieser herausragenden Neu Soul-Werke einreihen.

 

Geht man vom Albumtitel aus, scheint es beinahe so, als sei Dwele die eigene Innovation etwas durchgegangen. Dabei hat der Titel durchaus Hand und Fuß, basiert auf einem Konzept, wie es sich so nur ein Soul-Erneuerer mit Hip Hop-Attitüde und musikalischen Anspruch zwischen RnB und elektronischer Musik wie Dwele erdenken kann.

 

Für den SOUL TRAIN wurde es also höchste Zeit, Multiinstrumentalist Dwele, der seine Alben praktisch im Alleingang schreibt, instrumentiert, aufnimmt, abmischt – produziert - nach dem Quell dieser Innovation und dem neuen Album “W.ants W.orld W.omen” zu befragen…

 

 

Michael Arens: “Um die peinlichste Frage sofort zu Anfang abzuhandeln – im Internet steht zu lesen, dass dein Name auf Swahili soviel wie “von Gott gesandt“ bedeutet…“

 

Dwele: “Ja, mein vollständiger Name ist Andwele. Und auf Swahili heißt das soviel wie “Gott hat mich gebracht“!” (lacht)

 

Michael Arens: “Weg von Andwele dem Gottgesandten hin zu Dwele dem Künstler. Du gehörst mittlerweile zur Elite des zeitgenössischen Soul, RnB bzw. der so genannten Nu Soul- oder Neo Soul-Bewegung. Das spricht sich auch international immer mehr herum. Was ist das für ein Gefühl, mit Leuten aus aller Welt über deine Musik zu sprechen?“

 

Dwele: “Das fühlt sich großartig an. Es ist definitiv ein Schritt nach vorne. Ich wusste nie so wirklich, dass mich das alles mal an diesen Punkt bringen würde, diese Interviews in die ganze Welt zu geben. Das ist sehr gut für mich, denn ich mag gleichzeitig auch reisen, andere Dinge sehen und erleben.”

 

Michael Arens: “Es ist noch gar nicht so lange her, das wir im SOUL TRAIN ein Interview mit Alexander Barck von Jazzanova hatten, in dem Alexander über dich und deine Begabung als Musiker sinnierte…“

 

Dwele: “That’s the stuff, man! Ich liebe Jazzanova. Wir haben tatsächlich zusammen gearbeitet; haben uns damals in London kennen gelernt. Es war großartig, das Projekt mit den Jungs auf die Beine zu stellen.”

 

Michael Arens: “Zum neuen Album. ”W.ants W.orld W.omen” macht stilistisch da weiter, wofür Dwele sich auszeichnet. In höchstem Masse anspruchsvoller Soul mit tiefer zeitgenössischer Note und teils filigranen Beatpassagen, aber mit einem sehr offenen, warmen Anspruch, einfach ein unterhaltsames Soul-Album zu sein. Wie genau kreierst Du diesen typischen Dwele-Sound, für den dich besonders deine stetig wachsende Fan-Gemeinde so liebt?“

 

Dwele: “Ich mache meistens das, was ich zu der Zeit gerade gefühlt habe. Manche Dinge sind mehr durchdacht, zu anderen Zeiten kommt das Ganze mehr aus einem Gefühl heraus. Die meiste Zeit überlege ich mir nicht vorher, was ich machen will. Ich mache es einfach… Ich mag es auch, Songs ganz für mich alleine zu kreieren. Danach, was ich fühle. Am Ende des Tages kann ich dann aus der Fülle meiner Gedanken auswählen, welchen Song ich wie daraus mache. Ich muss aber auch Spaß haben, die Sachen zusammenzustellen - um dann im Studio die leeren Stellen mit Inhalten zu füllen. So passiert das…”

 

Michael Arens: “Du hast bisher praktisch alles an deinen Alben selbst gemacht, alle Instrumente selbst eingespielt. Wie war das beim neuen Album?“

 

Dwele: “Es stimmt, normalerweise mache ich alles alleine, aber dieses mal habe ich einige Musiker mit ins Projekt geholt. Das war für den “W.orld“-Teil des Albums. Da habe ich meine Band mit ins Spiel gebracht. Ich wollte bis dahin schon immer mal einen Live-Band-Song machen. Das habe ich jetzt umgesetzt. Aber nachwievor mache ich die überwiegende Instrumentierung selbst.”

 

Michael Arens: “Auf der Presseinfo wirst Du in Zusammenhang mit deinem neuen Album mit den Worten “I wanted to do as Marvin Gaye and Donny Hathaway did“ zitiert. Was genau meinst Du damit?“

 

Dwele: “Ja, als ich das sagte, bezog sich das auf den “W.orld”-Aspekt des Albums. Denn das Album wurde in drei Sektionen geteilt. Die “W.orld“-Sektion hat dabei einen mehr übergreifenden Sound und Inhalt, spricht von der Weltwirtschaft und von globalen Dingen der letzten paar Jahre bzw. der Gegenwart. Deshalb gibt es bei den drei Teilen auch dieses Großbuchstaben-W am Anfang der drei Teile. Ich wollte wirklich das Gefühl aus 2008, 2009 und 2010 rüberbringen. So dass in 15, 20 Jahren die Leute sich das Album anhören können und einschätzen können, was es damals für ein Gefühl gab. Und genau das haben auch Marvin Gaye und Donny Hathaway damals gemacht. Dann gibt es da noch die “W.ants“-Sektion des Albums, das irgendwie von meinem Alter Ego handelt. Dinge, musikalische Dinge, die ich immer schon mal versuche wollte aber zu denen es bisher nicht kam. Im Prinzip ging es darum, in diesem Teil einfach Spaß mit dem Musizieren zu haben. Als drittes gibt es die “W.omen“-Sektion. Dort wollte ich Feel Good-Musik für Frauen machen… und Baby-Makin’ Music…”

 

Michael Arens: “…und dann ist da auch noch die Doppelbödigkeit des Albumtitels, der einen Bezug, womöglich kritischen Bezug, zum Internet herstellt!“

 

Dwele: “Natürlich wollte ich dem Ganzen dadurch auch eine doppelte Bedeutung geben, als ich das Album betitelte. Ich denke, dass das Internet definitiv Dinge massiv geändert hat. Das Netz ist sehr rau. Du kannst praktisch alles und jedes finden, was du suchst. Und genauso fühle ich über das Album. Du kannst alles und jedes finden. Alles, wofür du einen musikalischen Hintergrund benötigst, wirst du dort finden. Auf seine eigene Art ist es also genauso wie das Internet.”

 

Michael Arens: “Du bist in Detroit, Heimat von Motown und inoffizielle Hauptstadt des Soul, geboren und aufgewachsen. Was wäre heute anders, wenn Du, sagen wir, in Miami oder Las Vegas geboren wärst? Würde Dwele da genauso klingen, wie er es heute tut?“

 

Dwele: “Das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube wirklich nicht, dass ich heute der gleiche wäre. Immer, wenn es daran geht, an einem neuen Song zu arbeiten, geht es auch immer um deine Erfahrungen, Dinge, die du mitgenommen hast, als du aufgewachsen bist. Von der Erziehung bis zu so einfachen Sachen wie den Jahreszeiten. Wenn es draußen schneit und der Kamin an ist, mache ich vermutlich einen anderen Song als bei 30 Grad, wo die Leute draußen Bikinis und Shorts tragen…” (lacht) “Ja, also Musik setzt sich auch aus so banalen Sachen wie den Jahreszeiten zusammen. Wenn ich also in Vegas oder Miami aufgewachsen wäre, wäre es nicht das gleiche. Ich wäre wahrscheinlich ein völlig anderer Mensch.“

 

Michael Arens: “Was müssen wir sonst noch von dir wissen?“

 

Dwele: “Meine neuste Leidenschaft ist es, meine Videos selbst zu drehen. Ich führe selbst Regie. Du kannst auf meiner Homepage www.dwele.com einige Promo-Videos zum neuen Album sehen. Die habe ich selbst gemacht. Das war ein sehr kreativer Vorgang, da es für jede der drei Sektionen des Albums ein eigenes Promo-Video gibt. Der Plan sieht sogar vor, dass es für jeden einzelnen Song des Albums ein Video geben soll. Darauf freue mich für die Zukunft. Das wird mich sehr glücklich machen, sollte es klappen…“

 

Michael Arens: “Ein letzter Gedanke?“

 

Dwele: “Ich möchte mich noch mal ausdrücklich bedanken bei allen für die Unterstützung meiner Musik bis hierhin. Ich werde auch weiterhin Musik abliefern. Doin’ it bigger and better in 2010!“

 

© Michael Arens

Fotos © Traegen Kier (www.treagenphoto.com)

 

 

 

 

Dwele

 

 

Andwele Gardner

aka

Dwele

 

 

Dwele

 

 

 

 

Aktuelles Album:

Dwele -

W.ants W.orld W.omen

(RT Music Group/

E1 Music/

Groove Attack)

 

 

 
   

 

 
   

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