MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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Jet Tricks - All One Groove Aktuelles Album: Jet Tricks - All One Word (Légère Recordings/OUR Distribution)
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Jet Tricks - All One Groove Aktuelles Album: Jet Tricks - All One Word (Légère Recordings/OUR Distribution)
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Als Ende 2008 “Remote Control”, das Debütalbum des Duos Jet Tricks, bestehend aus Paul Elliott und Jamie Lawrence, erschien, war schnell klar, dass es den Zwei gelungen war, eben jene Extra-Portion Qualität sparsam, aber durchaus soulig und irgendwie poetisch in ihre Musik zu geben, die sie von all den anderen Beatbastlern des Planeten zwischen elektronischer Musik, Soulgefühl, Cluborientierung, einer Art authentischem Groove und Idealen aus Folk und Jazz abhebt.
Mit dem Underground-Hit “Love Hangover“ aus eben jenem Debütalbum begann die Reise des Duos mit dem eigenwilligen Namen (dazu später im Interview mehr), dass sie nun mit Album Nummer Zwei, dem Selbstgeschriebenen und Selbstproduzierten “All One Word“ (Légère Recordings/Our Distribution) noch eine Spur näher an Soul, Funk und das Genreübergreifende Songgefühl bringt, dass ich an dieser Stelle einmal schlicht Groove nennen will.
Dazu luden sich Elliott und Lawrence illustre Gäste aus allen Ecken des Black Music-Universums ein. Ob nun Soul-Stimmen Afua und Andrea Britton, Noisettes-Gitarrist Dan Smith, Hammond-Tausendsassa Stephen “Lord“ Large, Rapper Dylpostino, Spoken Word-Chanteuse AdeFunke, oder Soul-Ikone Marcus Malone – sie alle stellten sich in den Dienst des hervorragenden neuen, zweiten Longplayers des Jet Tricks-Duos, denen es mit diesem Album gelingt, einen weiteren, wichtigen Schritt zu gehen weg von der üblichen Beat-Melange der restlichen Grooveorientierten Welt hin zu einem durchweg wiedererkennbaren Stil, einer eigenen deutlichen Handschrift, die zugleich Atemzüge aus Soul, Funk, Pop, Jazz, Folklore und elektronischer Musik macht.
“Future-Folk und elektronischer Soul“ wird das in der Presseinfo genannt, was Anlass genug für den SOUL TRAIN ist, einmal dem Duo Jet Tricks, Paul Elliott und Jamie Lawrence, nach ihrer ganz persönlichen Definition und den Wurzeln ihrer eigenen Musik und ihrem neuen Album “All One Word“ zu befragen.
Dr. Chuck übernahm den Auftrag dankbar, zugleich neugierig auf die Jet Trickssche Definition von Groove…
Dr. Chuck: “Was genau ist die Geschichte hinter dem Pseudonym Jet Tricks, dass ihr beide euch gegeben habt? Und wie genau war der Weg von eurem Erstlingswerk “Remote Control“ zum neuen Album “All One Word“?”
Paul Elliott: “In den späten Siebzigern spielte mein Vater in einer Band namens Trickster. Sie hatten einen Vertrag mit einem Label namens Jet Records. Als Jamie (Lawrence) und ich Jahre später anfingen, zusammen zu arbeiten, schlug ich den Namen vor und Jamie mochte ihn glücklicher Weise sofort. Jet Tricks habe ich schließlich als Studio-Projekt begonnen, und seit zwei Jahren arbeiten wir gemeinsam am Projekt, schreiben, produzieren gemeinsam.”
Jamie Lawrence: “”All One Word” ist unser zweites Album auf Légère Recordings. Wir haben unser erstes Album “Remote Control” mit AdeFunke gemacht. AdeFunke ist ein Spoken Word-Künstlerin, so dass wir uns dachten, dass unser nächstes Album ein mehr Songorientiertes werden soll. Auch, wenn “Remote Control“ Faye Houston im Gesang hatte, war es doch nur für ein paar Songs. Wir dachten uns, dass ein Songorientiertes Album einfacher zugänglicher sei.”
Paul Elliott: “Weil wir ständig im Studio waren und an Songs arbeiteten, während “Remote Control“ heraus kam, hatten wir bereits eine Menge der Songs für unser zweites Album zusammen – das Album, aus dem dann “All One Word“ entstehen sollte.”
Jamie Lawrence: “Wir haben zunächst Stücke im Studio komponiert und uns dann überlegt, wer die Songs wohl gut singen könne. Als wir uns dann entschieden hatten, wurde der entsprechende Künstler kontaktiert. Dieser konnte dann frei entscheiden, ob er bzw. sie den Tune mag und ob er uns einen Text dazu schreiben möchte. Schließlich musste er noch entscheiden, ob er oder sie den Gesang selbst aufnehmen will oder doch lieber mit uns in unserem Studio. Wir hatten Glück, denn alle Gastkünstler mochten unsere Songs, nahmen sie auf, und machten eine Super-Job! Dann hat Légère Recordings noch den Zuckerguss drauf gegeben, es veröffentlicht, und schwupp, hier sind wir und reden mit dir über “All One Word“!”
Dr. Chuck: “Erzählt mir mehr von dieser Menge illustrer, neuer Gäste auf “All One Word“!”
Paul Elliott: “Wann auch immer man mit großen Künstlern arbeitet, ist die Aufnahme der Musik sehr erinnerungswürdig. Hauptsächlich, weil sie alle so gut in ihrem Feld sind. Jede Aufnahmesession im Studio ist wie eine Lehrstunde dafür, wie man Brillant ist. Jeder Künstler, mit dem wir zusammengearbeitet haben, brachte etwas anderes mit. Dylpostino zum Beispiel, stieg aus seinem Flieger aus Istanbul, ging ins Studio, schrieb seine Raps für den Song “Practice“, nahm sie auf, fuhr wieder zum Flughafen und flog direkt nach Hongkong zum nächsten Auftrag. Alles in einem Sechs-Stunden-Fenster!“
Jamie Lawrence: “Die Künstler sind dabei sehr unterschiedlich. Afua zum Beispiel ist sehr zeitgenössisch während Marcus Malone total Old School ist. Und mit Menschen wie Dan (Dan Smith, Gitarrist der Noisettes, Anm. d. Red.) und Steve (Stephen “Lord“ Large, Anm. d. Red.) weißt du nie so genau, was du bekommst – nie! Und genau so mögen wir es. Wenn du große Künstler alles genau so machen lässt, wie sie es wollen, zahlt sich das immer aus. Man muss ein wenig loslassen können. Wenn man das einmal gemacht hat, bekommt man das Beste aus kreativen Menschen heraus. Vertrauen ist hier wohl das Schlüsselwort.”
Dr. Chuck: “Und dann gibt es noch Soul-Stimme Andrea Britton. Wie wichtig ist euch eine großartige Stimme für eure Musik? Wie wichtig ist eine Stimme für die Art Musik, wie ihr sie macht?”
Jamie Lawrence: “Jede Stimme sollte gut sein, voll von Gefühlen sein. Den Ton halten zu können hilft da schon mal… “All One Word“ basiert aber nicht auf einer bestimmten Stimme. Andrea hat eine wundervolle Stimme, aber die Essenz unserer Musik kommt aus jedem Teil der Musik, bei der jeder Bestandteil mit gleicher Musikalität eingespielt wird. Jeder muss den anderen komplimentieren. Na ja, zumindest ist das unser Ziel.“
Dr. Chuck: “Die Musik auf “All One Word“ ist interessanter Weise sehr verspielt, zugleich aber auch sehr Zielgerichtet. Groovy. Ist das einer der Charaktere der Jet Tricks?”
Jamie Lawrence: “Ich weiß nicht wirklich. Ich denke, wir machen Musik, die wir selbst gerne hören wollen.”
Paul Elliott: “Wir versuchen Musik zu machen, die keine Kompromisse eingeht. Wenn wir ein Country-Reggae-Album machen wollen, machen wir es einfach. Unter strenger Qualitätskontrolle natürlich. Wenn einer von uns beiden dabei nicht komplett glücklich mit einem Song ist, wird er geändert oder landet im Mülleimer.”
Jamie Lawrence: “Mein persönlich größter Einfluss kommt von Blues, Funk, Rhythm and Blues und Rock’n’Roll, aus der frühen aber auch neueren Ära. Ich liebe die Einfachheit, welche diese Genres mit ihren großen Akkordwechseln und ihrem unglaublichen Musikgefühl hatte. Ein geschmackvoller Akkordwechsel an der richtigen Stelle kann sehr wirkungsvoll sein. Die Klangfarbe, die wir bereits im Studio festsetzen, während wir die einzelnen Song miteinander verknüpfen, ist tatsächlich etwas verspielt. Zumindest fühlt es sich so an, denn wir verbringen mindestens genau so viel Zeit damit zu lachen, als zu schreiben. Ich bin froh, dass das auch so rüberkommt.”
Paul Elliott: “Wir haben übrigens beide Filmwissenschaften studiert und sehen unsere Musik visuell. Ich denke, das kommt auf dem Album auch gut rüber. Genau wie in einem Film ist es auch hier wichtig, den Hörer auf eine Reise mitzunehmen durch Höhen und Tiefen, durch Verwicklungen und Richtungswechsel. Was ein gutes Album ausmacht, ist doch die Erfahrung, es von vorne bis hinten durchzuhören. Gerade in Zeiten des i-Pod, wo man stets nur von einem Song zum anderen springt.“
Jamie Lawrence: “Ich denke, ein Album sollte wie ein Film sein. Eine Einheit statt einer Reihe einzelner Songs. Die Alben, die am besten arbeiten, sind doch immer wieder und sehr offensichtlich jene, die man sich von vorne bis hinten anhört. Ich bin mir sicher, dass ein Album genauso gut unterhalten sollte wie ein Film. Zumindest sollte das doch die Herausforderung für uns Musiker sein. Musik muss dich dazu bringen, etwas zu fühlen. Die beste Musik, die Art Musik, an die du dich dein Leben lang erinnerst, hat bestimmte Emotionen in dir hervorgerufen. Auf die eine oder andere Art. Einige dieser Emotionen kommen auf unserem Album von Sängern und Gastmusikern. Wir ließen sie einfach machen, was sie gerade fühlten und für richtig erachteten. Dieser Teil des Albumgefühls war uns also aus den Händen genommen. Wir vertrauten unseren Musikern und Sängern bzw. Sängerinnen, und unser Vertrauen wurde nicht missbraucht. Im Gegenteil. Alle Gastmusiker überstiegen mit ihren Performances sogar noch unsere Erwartungen!”
Dr. Chuck: “Wie geht es weiter für die Jet Tricks?”
Paul Elliott: “Wir sind bereits halb fertig mit der Produktion unseres nächsten Albums. Die meiste Musik ist bereits eingespielt und es klingt fabelhaft. Wir gehen jetzt durch die Songs und entscheiden, welcher Song von einem der vielen wunderbaren Sänger gesungen wird, die wir so kennen.”
Jamie Lawrence: “Wir sind gerade auch dabei, Musiker und all die Dinge zusammen zu suchen, um live auftreten können. Die Jet Tricks live könnte sehr rau und auf eine gute Art sehr risikoreich werden…”
Paul Elliott: “…und wir beenden gerade die Arbeit an einer EP mit Dylpostino, der Rapper vom “Practice“-Track auf “All One Word“. Die EP hat einen speziellen Old School Hip Hop Vibe und klingt erstaunlich anders, als wir ihn geplant hatten…”
© Dr. Chuck
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Jamie Lawrence & Paul Elliott aka Jet Tricks
Stephen "Lord" Large
AdeFunke
Dylpostino & Afua
Aktuelles Album: Jet Tricks - All One Word (Légère Recordings/ OUR Distribution)
Ebenfalls erhältlich: Jet Tricks - Daddy Loves A Dancer (Vinyl-Single) (Légère Recordings)
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