CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Mike Andersen Band - Echoes (Custom Records)

Mike Andersen Band - Echoes (Custom Records)

Was zunächst mal optisch wie ein waschechtes Jazzalbum erscheint, ist tatsächlich jedoch ein atmosphärisch unglaublich dichtes Rhythm and Blues-Album mit Ausschlag in Richtung Soul, Blues und Funk.

Sofort beim Opener meint man, einen unbekannten Tower Of Power-Song zu hören. Selbiges trifft auch auf das Druckvolle “Information Blues“ zu, dass gar Züge von klassischen Hallo & Oates-Kompositionen trägt.

Doch im Verlauf der zehn Titel dreht sich das Album der Mike Andersen Band immer mehr in einen eigenen, gütigen und dankbaren Stil, der immer tiefer in Soul-Welten rutscht und sich auf Werte der Sechziger Jahre konzentriert.

Nur in den Spitzen wie beim “Evil“ scheint eine Affinität zu Blues durch, was der Klangfarbe von “Echoes“ jedoch erst die nötige Würze gibt. Gerade für einen Soulsänger aus Dänemark, an sich schon nicht die gewöhnlichste Konstellation, ist Mike Andersens Stimme über alle Massen geeignet und vor allen Dingen Energiegeladen.

Das Zusammenspiel der Band ist dabei erstaunlich und steht den Jungs der erwähnten Tower Of Power in absolut nichts nach. Eine stimmige Einheit in allen Belangen.

“Echoes“ ist ein nach allen Maßstäben rundum gelungenes, waschechtes, grobkörniges und sehr warmes, erdiges Soul-Album mit allen notwendigen Ecken und Kanten, die ein richtig gutes Konzept-Album erst zu einem Überflieger werden lassen.

Das dritte Album der Mike Andersen Band ist ein kleiner, erdverbundener und handgemachter Abendfüllender Spielfilm voller Charakter und Atmosphäre, der mir von vorne bis hinten Spaß gemacht hat und mindestens bis zu Album Nummer vier machen wird. Bravo!

© Michael Arens

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