MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Robert Giegling Quintett - Tafelrunde (Neuklang/Sunny Moon) |
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Robert Giegling Quintett - Tafelrunde (Neuklang/Sunny Moon)
“Tafelrunde“ ist der ritterliche Name des Debütalbums von Trompeter Robert Giegling und seiner Begleitung Christoph Heckeler (Piano), Joel Locher (Bass), Marcel Gustke (Schlagzeug) und Markus Ehrlich (Saxofon).
Die aus Mannheim und Stuttgart stammende Formation schafft mit dem Album die Begehung dem schmalen Grates zwischen zeitgenössischem Jazz der freien, interpretatorischen Art und jenem strukturierten, mit Harmonien und Melodien liebäugelndem Jazz, den wir im SOUL TRAIN so sehr mögen.
Jazz Fusion ist dabei nur eines der Stilmittel, die ich gerade in Stücken wie dem energetischen “New York On A Friday“ heraushöre, nur, um direkt danach in wunderschönen Balladen wie “Lisa“ angenehm atmosphärisch zu verweilen.
Überhaupt ist Ruhe eines der Charakterzüge, aus dem Giegling und sein Quintett immer mal wieder ihre Kraft beziehen. Das erzeugt dann auch schon mal eine Art von Soulgefühl, gepaart mit dem, was wir gerade in den letzten 10, 15 Jahren so schwungvoll als New York Jazz bezeichnen.
Hört man sich Tracks wie “Wieder Im Leben“ an, beginnt das unvermeidliche Kopfkino, denn das Stück klingt wie einem atmosphärisch dichten Film der Siebziger Jahre entnommen. Einen Film, den zu seiner Zeit vermutlich jemand wie Quincy Jones, Dave Grusin oder Lalo Schifrin musikalisch bebildert hätte. Gibt es ein schöneres Kompliment für das Debütalbum eines jungen Quintetts?
“Tafelrunde“ klingt frisch und unbelastet, schert sich einen Dreck um Zeitgeist oder kommerziell angesagte Strömungen und macht den eigenen Jazz einfach nur zu einem Werkzeug, um am Ende das zu machen, was eigentlich am Ende einer jeden Aufnahme stehen sollte: ein Produkt, dass Spaß macht und gleichzeitig noch lange nachschwingt.
Herzlichen Glückwunsch zu einem ersten großen Album, das enormen Druck auf kommende Projekte ausüben wird. Sicher alles andere als eine schlechte Ausgangslage für das Robert Giegling Quintett, die Ritter der Tafelrunde.
© Gregor Poschoreck
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