MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Various - Roots Of OK Jazz-Congo Classics 1955-1965 (Crammed Discs/Indigo/PIAS) |
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Various - Roots Of OK Jazz-Congo Classics 1955-1965 (Crammed Discs/Indigo/PIAS)
Um sich der Schönheit der Musik auf dieser sehr individuellen Kompilation, ein ReRelease unter erweiterten Vorzeichen, so richtig hingeben zu können, muss man zunächst einmal loslassen.
Loslassen von traditionellen Erwartungen an das, was man weitläufig als Weltmusik kennt. Auch Identifikationen aus Folklore oder vermeintlich afrikanischer Musik ziehen hier nicht.
Denn das Thema, im Untertitel der CD mit “Congo Classics 1955-1956“ betitelt, ist deutlich zu individuell und zu filigran gewählt, um hier über einen gemeingültigen Begriffskamm geschert zu werden.
Obwohl die “Congo Classics“-Reihe bereits seit einigen Jahren erfolgreich der Musik des Kongos als zentralafrikanische Region mit Bands wie Konono No.1 oder Benda Bilili auf der Spur ist, schließt erst “Roots Of OK Jazz“ den Kreis der Musik der Region, die auf eine so komplizierte und schwierige Geschichte zurückblickt (die Republik Kongo als auch die Demokratische Republik Kongo waren unter wechselnden geographischen, politischen und ethnischen Hintergründen bis zu ihrer jeweiligen Unabhängigkeit portugiesische, belgische bzw. französische Kolonie).
Wie überall auf der Welt explodierte im Verlauf der fünfziger Jahre auch im Kongo die Vielfältigkeit der Musik. Einflüsse aus kubanischer bzw. karibischer Musik sowie westliche Indikatoren aus Jazz oder Rock’n’Roll hielten auch in populärer afrikanischer Musik Einzug und sollten die Klangfarbe der Region als auch des gesamten afrikanischen Kontinents nachhaltig verändern und prägen.
Besonders Mambo und Cha Cha hielten Einzug in die aufblühenden Bands des Kongos, die auch Elemente aus Soul oder Blues ihr Eigen nannte. Seltsamer Weise, aber beispielhaft für die eigenwillige Entwicklung der riesigen zentralafrikanischen Region, wurde die damalige Musikindustrie weitestgehend durch griechische Importeure bestimmt.
Die 20 Original-Aufnahmen, die auf “Roots Of OK Jazz - Congo Classics 1955-1956“ zu finden sind, wurden bereits 1993 erstmals veröffentlicht, und speziell für diesen Sampler, der mit üppigem Booklet aber auch mit der trotz aller zu lesenden Widersprüchlichkeit sehr leicht zugänglichen und unterhaltsamen Musik begeistert, neu bearbeitet und von Vincent Kenis, Experte für kongolesische Musik, mit viel Feuer zusammengestellt.
Ein nicht alltägliches Album, das nicht nur Freunde von zentralafrikanischer Musik der fünfziger Jahre, sondern insbesondere Anhänger von Musik mit ganz besonderem ethnischen Hintergrund, dabei unwiderstehlicher Eingängigkeit und hohem Unterhaltungswert, begeistern wird.
© Dominique Dombert-Pelletier |
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