CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Solomon Burke - Nothing’s Impossible (ear Music/Edel)

Solomon Burke - Nothing’s Impossible (ear Music/Edel)

Solomon Burke könnte auch das örtliche Telefonbuch rezitieren und es würde nach dreckigem, verwaschenem Southern Soul klingen. Nach Rhythm and Blues, nach Roots und tränenreichen, verrauchten Blues um viertel vor fünf morgens in irgendeiner Bar in einem Vorort von Memphis oder Nashville.

Der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach über das Soul-Schwergewicht, der zu den noch letzten lebenden Legenden des Southern Soul zählt.

Ohne viel auf die nahezu perfekt eingespielte und arrangierte Musik selbst einzugehen, die auf Burkes neuestem Longplayer “Nothing’s Impossible“ nahezu perfekt alles eingeparkt hat, was eben waschechten Southern Soul braucht, kann ich an dieser Stelle sagen, dass auch Burkes neuester Longplayer eine kleine Offenbarung ist.

Besonders sympathisch ist die völlige Ignoranz aktueller Musikströmungen oder eines vermeintlichen Zeitgeistes, den Altmeister Solomon Burke bewusst links liegen lässt. Vielmehr vertraut dieser seiner eigenen Magie und seiner Präsenz.

Nicht umsonst gilt Solomon Burke, der gerade seinen 70. Geburtstag gefeiert hat, als eine der letzten noch lebenden großen Ikonen des Southern Soul, der bereits Anfang der Sechziger Jahre (!) seine ersten Platten veröffentlichte.

Kein geringerer als Southern Soul-Legende und Stax-Innovator Willie Mitchell fungierte als Produzent und federführendes Element im Studio, was man dem fast magischen Anspruch des Albums durchweg anhört.

“Nothing’s Impossible“ hätte, so wie es klingt, auch 1972 erscheinen können. Ohne wenn und aber. Ich schätze, ein größeres Kompliment kann man einer Soul-Legende wie Solomon Burke nicht machen.

Am Ende der 12 Titel möchte ich jedenfalls nur noch eins: Den Play-Knopf am Redaktions-CD-Player erneut drücken – und mir damit den tosenden Beifall der versammelten, euphorischen SOUL TRAIN-Redaktion sichern.

© Michael Arens

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