MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
|
CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
|
|||||
|
|||||||
|
|||||||
Willie Colón - Mis Favoritas (Sony Music) |
|||||||
|
|||||||
|
Willie Colón - Mis Favoritas (Sony Music)
William “Willie“ Anthony Colón veröffentlichte bereits 1967, mit gerade mal 17 Jahren, sein erstes Album. Der Posaunist arbeitete seitdem mit allem, was in Sachen lateinamerikanischen Rhythmen Rang und Namen hat, als Musiker, als Songschreiber, Arrangeur aber auch als Produzent zusammen.
Besonders Salsa hat es Colón angetan. Dabei ist eines seiner Markenzeichen, dass er es schafft, zeitgenössische Strömungen und immer wieder Elemente aus Soul, Funk und Jazz in seine Musik zu integrieren, auch wenn diese bis zum heutigen Tag zunächst mal Latin, Salsa, ist.
Wer sich von dieser Beschreibung nun angezogen fühlt, sich aber unsicher ist, wie er der Welt Willie Colóns und des Salsas begegnen soll, wird mit diesem Teil der “Mis Favoritas“-Reihe des Musikgiganten Sony Music bestens bedient sein.
Einen echten, repräsentativen Querschnitt kann man die 14 Titel dieser sehr schlicht gehaltenen CD zwar nicht gerade nachsagen. Das ist aber aufgrund des irrsinnigen Outputs Willie Colóns, der seit seinen Anfängen praktisch kein Jahr verstreichen ließ, ohne musikalisch auf sich aufmerksam zu machen (auch, wenn es seit den Neunzigern etwas ruhiger um ihn wurde) aber mit einer einzelnen CD wohl auch kaum möglich.
Was “Mis Favoritas“ aber bietet, ist ein extrem kurzweiliger und unglaublich unterhaltsamer Ausflug in die Welt des gefälligen Salsa (auch hier gibt es wie bei allen Musikrichtungen unterschiedliche Schattierungen, auch, wenn die Grundfarbe von Salsa eine durchweg lebensfrohe und verspielte ist), wobei es gerade für ungeschulte Ohren unerheblich ist, dass es gerade Salsa-Legende Willie Colón ist, der hier den Takt angibt.
Alle 14 Titel aus den Jahren 1984 bis 1995 machen irren Spaß, sind mitreißend und spielerisch nahezu perfekt. Schade zwar, dass die CD selbst ohne jede weiteren Infos kommt, andererseits spricht die Musik hier selbst eine so deutliche Sprache, dass selbst ich als Detailverliebter Informationsjunkie sieben gerade sein lasse und das Album vom ersten Takt an liebe.
Highlight ist für mich die Zusammenarbeit mit Ruben Blades, “Dona Lele“, einem Jorge Guzman-Song aus dem Jahre 1995. Das nenne ich Musik. Unbeschwingt und frei wie der Wind, zugleich strunzehrlich und musikalisch über alle Zweifel erhaben. Zugleich belegt der Song mit seinen warmen, erdigen Bläsersätzen, wie nahe sich oft Salsa und Strukturen aus anderen Strömungen wie hier Soul stehen.
Selbstverständlich könnte man an dieser Stelle lange über die hier nicht vorhandenen Meisterwerke Colóns referieren. Doch was soll all das Gewäsch ob der schieren Lebensfreude des Salsas von Wilie Colón auf “Mis Favoritas“ der zeigt, dass es oft die einfachen Dinge, eine schnöde Silberscheibe mit 14 grandiosen Leckerbissen das Salsas, sind, die begeistern. Es braucht nicht immer 24seitige Booklets, exklusive Fotostrecken und ähnlichen Wahnsinn – hier spricht die Musik. Und wie…
© Michael Arens |
|
|
||||
|
|||||||
|
|||||||
|
|||||||
|
|||||||
|
|||||||
|
|||||||