CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Various - 2000 and Space-The Mission Continues Vol. 1 (Elux Records/Alive)

Various - 2000 and Space-The Mission Continues Vol. 1 (Elux Records/Alive)

Von den fast vergessen geglaubten, guten alten Genre-Bekannten Chill Out und Lounge ist im Presseinfo dieses enorm gelungenen Doppelpacks immer wieder die Rede.

Das, was sich vor ca. zehn Jahren irgendwie totgelaufen hatte, nimmt nun an allen Fronten aktueller Veröffentlichungen langsam aber sicher wieder Fahrt auf.

Elux Records, das aus dem Elektrolux-Franchise von Alex Azary hervorging, veröffentlicht mit “2000 and Space-The Mission Continues Vol.1“ eine Werkschau zeitgenössischer Aufnahmen eben jener Genres.

Selbstredend sind großzügige, an der Oberfläche aber eher leise Blicke über den Tellerrand in Richtung House, Techno und allem, was unter den Überbegriff Electronica zu Deckeln ist, allgegenwärtig.

Der Mix ist hier tatsächlich das, was die Würze der sehr edel gestalteten Superkompilation ausmacht. Titel aus den Jahren 2006 bis in die Gegenwart schaffen es, dass “Space Night“-Konzept, für dessen musikalische Untermalung eben jener Alex Azary zuständig war, ins Jahr 2010 zu katapultieren.

Der Sound von Acts wie Daniel Paul, Sven Weisemann, Jonson, Ordell, DJ Ino, Espresso Del Lago, Audiodrop, Gabriel Le Mar, Luna City Express, Phonosynthese, Ripperton oder aber den Elux-Labelkollegen von Fous De La Mer oder Subsonic Park (der SOUL TRAIN berichtete bereits über beide), um nur einige wenige zu nennen, ist so flüssig und gleitend abgemischt, dass einem vor dem geistigen Auge tatsächlich jene “Space Nights“ vor dem geistigen Auge erscheinen, die immerhin von 1996 bis 2001 über das TV des Bayerischen Rundfunks flimmerten – ein Segen für das Genres Chill Out und Lounge, und ein tiefer Einblick in die Art und Weise, wie ein Genre, das fast Tot geglaubt wurde, den Kinderschuhen entwachsen kann, um gerade technologisch neue Horizonte anzusteuern.

“2000 and Space-The Mission Continues Vol. 1” ist hoffentlich erst der Anfang einer Reihe, die konzeptionell zwar keinen Quantensprung macht, in der musikalischen Umsetzung jedoch den meisten Veröffentlichungen der noch immer bzw. wieder recht stattlichen Chill Out/Lounge-Konkurrenz das Fürchten lehrt.

© Dierk Ritter

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