MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Calvin Richardson - America’s Most Wanted (Shanachie/In-Akustik) |
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Calvin Richardson - America’s Most Wanted (Shanachie/In-Akustik)
Vergessen wir erstmal den überflüssigen, viel zu Klischeebehafteten, nach Hip Hop-durchtränkten Street-RnB á la Flo Rida oder Jason Derulo klingenden Albumtitel. Schlechte Wahl, Schwamm drüber.
Denn was uns das Album vom ersten Takt an bietet ist schlichtweg richtig gut gemachter Soul. Nicht mehr, und ganz bestimmt nicht weniger.
Natürlich ist mir die Strategie des Albumtitels durchaus bewusst – schließlich will auch ein ernstzunehmender Künstler wie Calvin Richardson seine CDs verkaufen. Das ist sein gute Recht und auch richtig so.
Doch diese Anbandelung mit zeitgenössischem RnB hat Richardson eigentlich überhaupt nicht nötig.
Denn gerade die Songs, in denen er seine Fertigkeiten als Soul-Crooner der ersten Riege eindrucksvoll unter Beweis stellt (“Feels Like We Sexin’“ ist so eine Song, oder die wunderschöne Soul-Ballade “You’re So Amazing“) stellen das eigentlich klar.
Nur in den Spitzen vermitteln seine Stimme sowie seine Intonation den flüchtigen Eindruck von zeitgenössischen RnB – wohl ein notwendiger Wegezoll zum angepeilten Erfolg. Das trifft sicher auch, wie schon beim Albumtitel, auf die Titel selbst zu, die einmal mehr an die etwas reißerischen Namen gängiger RnB-Schriftarten erinnern sollen.
Das alles hat “America’s Most Wanted“, besonders aber Calvin Richardson selbst, wirklich nicht nötig. Denn die Musik aller elf Titel des Longplayers ist eines der besseren, echten Soul-Alben der letzten Monate, tief, erdig, voluminös, dabei zurückhaltend und vielschichtig mit einem Fokus auf Unterhaltungswert und echtem Songgefühl zugleich.
Richardson selbst war für die Produktion der Titel verantwortlich, und weiß so sehr genau, woher seine Musik kommt, und wohin sie gehört. Er selbst fasst es dann im Klappentext des Albums ganz am Ende am allerbesten zusammen und versöhnt mich wieder mit besagtem RnB-Dilemma: Er beendet seine Album-übliche Danksagungs-Orgie mit den Worten “Calvin Richardson, Your Soul Provider“. Also doch kein RnB-Bad Boy, sondern ein echter Soul-Junge. Sag’ ich doch!
© Lex |
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