CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

The Jazz Passengers - Reunited (Yellowbird Records/Enja/edel Kultur)

The Jazz Passengers - Reunited (Yellowbird Records/Enja/edel Kultur)

The Jazz Passengers gründete sich 1987. Saxofonist und Sänger Roy Nathanson und Sänger und Posaunist Curtis Fowlkes waren zu der Zeit Mitglieder der legendären Lounge Lizards, entschieden jedoch, dass viele ihrer Ideen sich bei den Lizards, dessen Musik sich nur in den Spitzen im Jazz bewegte und sich mehr auf die damals gerade im Underground angesagte Schnittmenge aus Pop, Rock, New Wave und Punk, CBGB-Gusto eben, konzentrierte, nicht wirklich umsetzen ließ.

Der Rest ist, wie es landläufig heißt, Geschichte. 13 Jahre nach dem letzten Jazz Passengers-Longplayer gibt es nun eine Reunion der Formation, die seitdem auch auf dem Live-Sektor große Musikgeschichte schrieb.

Wie sehr die Formation auch heute noch Ansehen genießt, belegen auch die Gäste des Albums, die mit Debbie Harry (Blondie) sowie Elvis Costello zwei echte Legenden aufweist, die selbst im New Yorkschen Wirkungsfeld zwishen Punk, Funk, Soul, Jazz, Pop und Rock in den späten Siebzigern bis weit in die Achtziger Jahre federführend aktiv waren.

Freilich funktioniert “Reunited“ auch als eigenständiges Album, das man ohne jede Vorkenntnisse der Jazz Passengers genießen kann. Die reine Kenntnis ihrer frühen Werke addieren jedoch einen lohnenswerten Hörbonus zum ohnehin schon hohen Unterhaltungswerk des Albums, das zeigt, wie gut Qualität und Tiefgang sowie populäres Entertainment sich ergänzen können.

Es macht Spaß, diesem Album zu lauschen, denn es steckt voll von Selbstironie, Spielfreude und teils obskuren Einfällen, die einen mal lachen, ein anderes mal in sich gehen, ein weiteres mal die Augenbraue hochziehen lässt.

Dass das alles nicht so ganz eindimensional daher kommt und im günstigsten Fall davon ausgeht, dass man sich zumindest rudimentär mit den Jazz Passengers und deren Geschichte befasst, tut dem abendfüllenden und lohnenswerten Hörgenuss von “Reunited“ keinen wirklichen Abbruch.

© Holger S. Jansen

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