CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Bryan Ferry - Olympia (Virgin/EMI)

Bryan Ferry - Olympia (Virgin/EMI)

Gibt es irgendetwas, das zu und über Bryan Ferry noch nicht geschrieben wurde? Der Mann könnte mit seiner Stimme jede Musikrichtung dieser Welt bebildern und es wäre ein Ohrenschmaus.

Auch sein neuestes Werk mit dem bescheidenen Namen “Olympia“ macht da keine Ausnahme. Musikalisch irgendwo zwischen Pop, Rock, Soul, Jazz und elektronischer Musik angesiedelt klingt Ferry auch fast vier Jahrzehnte nach seinen Anfängen noch immer wie Roxy Music und/oder wie eben Bryan Ferry Solo – ohne wenn und aber.

Bryan Ferrys Stimme wurde nun schon zur Genüge mit Lobeshymnen gespickt, weswegen ich mich an dieser Stelle eher auf die Musik selbst konzentrieren will.

Ferry und seine Co-Produzenten, Produzentenlegenden Rhett Davies und Johnson Somerset, bastelten ein zurückhaltendes Konstrukt um diese Stimme, die wie kaum eine andere eine derart hohen Wiedererkennungswert haben dürfte – musikalisches Genre hin oder her.

Dem Anlass entsprechend ist die Liste der Gastmusiker auf “Olympia“ nicht weniger als eine Offenbarung: Chic-Mastermind Nile Rodgers oder Pink Floyd-Legende David Gilmour sind dabei, Superbassist Marcus Miller, die Scissor Sisters oder Groove Armada, die dem Mix den notwendigen Electronica-Zeitgeist geben, der das Werk Besonders werden lässt.

Echte Legenden des Pop und Rock wie Phil Manzanera, Eurythmics’ Dave Stewart oder aber, schön, dass es sie auch noch gibt, Soul-Chanteuse Ruby Turner sind ebenfalls mit im Boot.

Und selbstverständlich ließ es sich Bryan Ferrys langjähriger musikalischer Weggefährte und wohl einflussreichste Erscheinung in der Welt von Pop und Rock, Brian Eno nicht nehmen, seinem Freund Bryan Ferry beim neuen Werk unter die Arme zu greifen.

“Olympia“ ist ein auf originäre, stimmliche Bryan Ferry-Werte zurückbesinnendes Pop-Album der Sonderklasse, wobei das in erster Linie, soviel Fairness muss sein, Ferrys unnachahmlichem Organ zuzuschreiben ist.

“Olympia“ ist ein verträumtes, kleines, durchweg gelungenes, vielleicht eine Spur zu glattes Selbstbildnis des Musik-Superstars und Stilikone Bryan Ferry. Und ja, es ist tatsächlich Kate Moss auf dem Cover.

© Lex

UP