CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Gecko Turner - Gone Down South (Love Monk/Nova Media)

Gecko Turner - Gone Down South (Love Monk/Nova Media)

Nimmt man dem Album vom Titel und vom Coverdesign her erst einmal den Blues ab, wird man bereits beim ersten Titel “Truly“ eines Besseren beleert.

Denn hier kommt ein waschechter Sixties Soul-Track zum Tragen, der beeindruckend virtuos vom nächsten Titel, der jeder stilistischen Beschreibung trotzt, abgelöst wird und klar stellt, dass sich Gecko Turners Stil nach seinem letzten Album vor vier Jahren auch dieses mal mitnichten einordnen lässt.

Ein wenig Soul, einen Spritzer Retro, ein Bauchgefühl, dass immer mal wieder in akustischer Musik und in Folk ruht, Beats und Breaks, die aus Funk stammen, schnittige, kurze Soli, die aus Jazz und Latin befüttert werden und Blues, der eigentlich keiner ist, da er vor Selbstironie und Lebensbejahender Spielfreude nur so berstet; das ist Gecko Turner.

Das liest sich alles recht kompliziert, ist aber in jeder Sekunde unaufdringlich und beängstigend leichtfüßig zu hören.

Das wirklich schöne am neuen Gecko-Album “Gone Down South“ ist aber der merkliche Hang zur Selbstironie. Turner hat Musik verstanden – Musik sollte funktionieren, zugleich bei aller Spielfreude und musikalischem Tiefgang Freude und Selbstironie als Antriebsfeder benutzen. Und das setzt Gecko Turner auf “Gone Down South“ überaus nachdrücklich um.

Sogar afrikanische und karibische Einflüsse, Anleihen bei Rumba oder Rap sind keine echten Hürden für Gecko Turner. Vielmehr lässt er alle bisher geahnten Traditionen der einzelnen Genres zu einer sehr eng zusammengewachsenen Thematik verschmelzen, die dem Album eine sehr eigene, feinfühlige und fast sinnliche Note verleihen.

Gecko Turner has “Gone Down South“ – und wir gehen gerne mit.

© Dr. Chuck

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