CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Lizz Wright - Fellowship (Verve/Universal Music)

Lizz Wright - Fellowship (Verve/Universal Music)

“Fellowship” ist das vierte Album der Pfarrerstochter aus Georgia, die ihrem Weg aus warmherzigem Jazz mit einer gehörigen Prise Soul und einem Faible für Tiefverwurzelte Rhythm and Blues-Attitüde des Süden der USA hier konsequent weiter beschreitet.

Böse Zungen behaupten, dass Wright etwas zu viel Frauenrechtlerische Themen in ihre Musik einwebe, was mit Gästen wie Me’shell Ndegeocello, Angelique Kidjo sowie der Bürgerrechtlerin, Aktivistin und Sängerin Dr. Bernice Johnson Reagon und last but not least dem Albumtitel (der Begriff “Fellowship“ ist hier eher als “Gemeinde“ zu verstehen) des neuen Longplayers nicht so ganz von der Hand zu weisen ist.

Tatsächlich jedoch will Lizz Wright auch hier nichts mehr als auf anspruchsvollem, inhaltlich mitfühlendem Niveau unterhalten und ein richtig gutes Black Music-Album abliefern, dass sowohl in zeitgenössischem Jazz, in ernstzunehmenden Soul-Kreisen aber auch in Folk, Gospel und akustischer Musik ihre Daseinsberechtigung hat.

Und das gelingt Wright mit Bravur, obwohl, soviel Fairness muss sein, der warme, erdige Anstrich der urbanen Melange nicht Jedermanns Sache sein dürfte – Harmonie und Melodie hin oder her.

Songs von Jimi Hendrix oder Eric Clapton lassen sich nur bei genauem hinhören als solche identifizieren, denn alle Beteiligten waren bemüht, “Fellowship“ den Geist von Gospel, Jazz und Soul einzuhauchen und ein ganzheitliches Bild zu kreieren, dass als wichtigste Message auf allen Ebenen eben jenes Zusammengehörigkeitsgefühl, “Fellowship“ eben, hat, dass Lizz Wright offenbar so sehr am Herzen liegt.

Dass “Fellowship“ auch auf Vinyl erscheint spricht einmal mehr vom universellen Klangwert des neuen Albums, den Lizz Wright selbst als “das, wo ich herkomme, meine tiefsten, mächtigsten Wurzeln“ bezeichnet.

© Holger S. Jansen

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