CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Louie Austen - Last Man Crooning (Louie Austen Music/WAS Word & Sound)

Louie Austen - Last Man Crooning (Louie Austen Music/WAS Word & Sound)

Wann immer ich Louie Austens Musik lausche komme ich zum immer wieder gleichen Ergebnis: Dieser Mann hat Stil (der SOUL TRAIN berichtete).

Nicht genug damit, dass Austen den Schneid und den Charakter und die Eier hat, klassische Jazzcrooner-Qualitäten mit elektronischer Musik zu paaren. Er macht das auch noch mit einer solch respektlosen Unbeschwertheit, dass man meinen könnte, es hier mit einem aufsteigenden Newcomer zu tun zu haben. Doch weit gefehlt.

Denn Louie Austen ist seit geschlagenen 40 Jahren im Business unterwegs und beschäftigt sich nun seit über einer Dekade mit elektronischer Musik und deren Ablegern. Hallelujah!

Nehmen wir einen Song wie “Paris“ vom neuen Album, der rein musikalisch wie eine Paarung aus Chic, Dimitri From Paris, James Last und Dean Martin klingt. So oder so ähnlich funktioniert das ganze neue Werk des Großmeisters des Elektrocroonings, wenn es denn so etwas gibt, und überzeugt mich bis ins Mark.

Dass das Ding gleich als Original-Album sowie als Remix-Variante mit beeindruckendem Material unter Bearbeitung von Kinky Movement, Christopher Just oder Ian Poley, um nur einige wenige zu nennen, unter eigener Labelmässiger Federführung auf den Markt kommt, unterstreicht einmal mehr die liebenswürdig-charmante Verschlagenheit des Herrn Louie Austen, der hoffentlich noch viele, viele Jahre lang derart gelungene, vor Selbstironie und spielerischer Black Music-Wandlungsfähigkeit sprühende Alben herausbringen wird.

Von “Last Man Crooning“ (auch das ein selbstironischer, augenzwinkernder Querverweis) kann sich eine ganze Generation junger, so genannter Beatbastler, Musiker, DJs, Produzenten, eine gehörige Scheibe abschneiden. Keep on crooning, Herr Austen.

© Oliver Gross

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