CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Trombone Shorty - Backatown (Verve/Universal)

Trombone Shorty - Backatown (Verve/Universal)

Das neue Album von Troy Andrews alias Trombone Shorty erinnert mich in der Herangehensweise ein wenig an die Defunkt-Formation. Auch diese hatten klassische Jazz-Instrumente herangezogen, um unverblümt Funk und Soul der härteren Gangart zu machen.

Posaunist Shorty spielt angeblich Posaune, seit er 2 Jahre jung war. Mit 10 soll er bereits die Bühnen seiner Heimat gerockt haben, was man ihm aufgrund der übergroßen Professionalität von “Backatown“ durchaus zutraut.

Der Sound baut sich überwiegend auf einer fetten Bläsersektion auf, die dem Funk des Albums erst die richtige Würze verleihen. Tatsächlich klingt das alles durchweg neu und anders, womit Trombone Shorty direkt erst einmal Punkte sammeln kann.

Das beim von Ben Ellman produzierten Werk hochkarätige Gäste wie Sänger Marc Broussard, Pianisten-Legende Allen Toussaint oder sogar Pop-, Rock- und Soul-Superstar Lenny Kravitz mitmischen, wundert bei all der Professionalität und ansteckenden Spielfreude wenig.

“Backatown“ ist zwar bereits Trombone Shortys sechstes Studioalbum, jedoch sein erstes bei einem Major-Label, was zeigt, dass es höchste Zeit war, den jungen Posaunisten, der eigentlich eher aus der New Orleans-Szene zwischen Jazz und Blues stammt, einem breiteren, internationalerem Publikum ans Herz zu legen.

Und die Reise lohnt sich. “Backatown“ kann auf ganzer Linie überzeugen. Das gilt für Freunde von Jazz, Soul und Funk gleichermaßen - welches Album kann das schon von sich sagen?!

Besonders eingängig ist immer wieder das extrem funkige Posaunenspiel des Herrn Trombone Shorty, das dem Album erst die richtige Funk-Würze gibt und über ungemütlichere Momente aus Rock oder Pop erfolgreich hinwegrettet. Groovy!

© Dr. Chuck

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