MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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Michael Arens' SOUL TRAIN - Germany's Soul Music-Magazine Nr.1! (www.soultrainonline.de)

 

 

 

MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

CD-BESPRECHUNGEN / CD-REVIEWS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

CD-BESPRECHUNGEN / CD-REVIEWS

 

Jamiroquai - Rock Dust Light Star (Jamiroquai/Mercury/Universal Music)

Wollen wir mal ehrlich sein – die besten Jahre von Jay Kay, Mastermind und in Personalunion eigentlich einziges festes Bandmitglied von JamiroquaiJay Kay IST Jamiroquai – liegen lange hinter dem quirligen Mann mit den großen Hüten. Selbstverständlich gibt es auch auf dem neuesten Longplayer “Rock Dust Light Star“ zwei, drei echte Überflieger des weit verzweigten Soul/Groove-Genres. Regelmäßig ertappe ich mich jedoch dabei, wie ich mich wehmütig an die unglaublich guten und Soundmässig zugleich innovativen Zeiten von Megaerfolgen wie “The Return Of The Space Cowboy“ zurücksehne. Der Lack ist ab, würde man umgangssprachlich wohl sagen. Einige der Songs des neuen Albums plätschern eher nichts sagend dahin, auch, wenn an der Umsetzung, an der spielerischen Qualität der Songs, absolut nichts auszusetzen ist. Und nach wiederholtem Hören gewinnt das Album gerade als Ganzes dann doch wieder meine Zusprechung. Natürlich hatten wir im SOUL TRAIN großes Interesse an einem Interview mit Jay Kay – leider stand der einmal mehr für Interviews grundsätzlich nicht zur Verfügung. Vielleicht wäre es an der Zeit für ihn, damit anzufangen, und damit der Kommunikation mit seinen Fans und der damit verbundenen zeitgemäßen Weiterentwicklung der eigenen Musikfarbe auf die Sprünge zu helfen…

© Michael Arens

UP

 

 

Various - Soul Shaker Vol.7 (Record Kicks/Groove Attack)

Auch die siebte Folge der erfolgreichen “Soul Shaker”-Reihe der italienischen Soul-Schmiede Record Kicks lässt keine Wünsche offen. Wie der Untertitel der exzellenten Kompilation so treffend verspricht, bekommen wir hier das Beste aus “Deep Funk, Soul and Jazz-Dance“ der aktuellen Groove-Szene aus der Schnittmenge zwischen Soul, Funk und Jazz. Viele der Stücke wurden bis dato noch nicht veröffentlicht und zeigen, wie gerade die gegenwärtige Liste aktueller Groove-Acts wie den Dojo Cuts, The Diplomats of Solid Sound, The Pepper Pots (der SOUL TRAIN berichtete über beide), dem Kokolo Afrobeat Orchestra, Roy Ellis and The Teenagers oder Los Granadians Del Espcaio Exterior ihre Kraft und ihre musikalische Philosophie aus dem Geist der Sechziger- und Siebziger Jahre beziehen und diese umsetzen auf das Retro-Gefühl neuzeitlicher Soul- und Funk-Produktionen. Unbedingte Kaufempfehlung!

© Michael Arens

UP

 

Trio Elf - Elfland (Enja Records/edel Kultur)

Trio Elf besteht aus Pianist Walter Lang, Bassist Sven Faller sowie Schlagzeuger Gerwin Eisenhauer. Ihr Album “Elfland“ klingt melodischer und harmonischer aber vor allen Dingen Groove-orientierter, als man das vom Albumtitel und vom Namen des Trios her vermuten würde. Obwohl das Werk mit seinen immerhin, na ja, eben elf Titeln zwar klar in zeitgenössischem Jazz zu Hause ist, spülen die drei mit ihrem Spiel immer wieder Elemente aus Südamerikanischer Musik, aus Electronica, sogar aus Clubtauglichen, vorsichtigen Beatelementen an die Oberfläche. Das hört sich immer dann besonders Zusammengehörig an, wenn die Einzelteile nur kurz angedacht werden und als reines Stilelement denn als Musikrichtung Verwendung finden. Unterstützt wird das Ganze von keinem Geringeren als Album-Gast Milton Nascimento, der gleich auf zwei Songs seine Vocals hinzusteuert. Schön auch zu hören, dass auch anspruchsvoller Jazz Melodieführung und einen klaren Effekt auf das Kopfnicken haben kann. Auf eine sehr eigene Art ist “Elfland“ von Trio Elf ein regelrecht cooles Album geworden, dass es in dieser Art und Weise sich kein zweites mal gibt. Faszinierend.

© Holger S. Jansen

UP

 

Various - Tradi-Mods vs. Rockers (Crammed Discs/Indigo/PIAS)

Alleine der Titel dieses CD-Doppelpacks mit seinen insgesamt 26 Tracks wirft Fragen auf. Denn das Ergebnis des Projektes, in dem Musik aus dem Kongo des “Congotronics“-Albums vom belgischen Crammed Discs-Label, von Acts aus Rock, Pop und elektronischer Musik gecovert wird, hört sich zwar abwechslungsreich und eigenwillig an, klingt jedoch durchweg stimmig, flüssig und wie aus einem Guss. So arbeiten hier etwa die Kasai Allstars mit Shackleton oder dem Animal Collective zusammen, oder Konono No.1 mit Burnt Friedman oder Sylvain Chauveau oder Kisanzi Kongo mit Megafaun. Das alles liest sich verwirrend und braucht auch ein wenig, um richtig in Fahrt zu kommen, macht jedoch gerade aufgrund dieser recht illustren Idee, Musik aus dem Kongo mit zeitgenössischer Musik aus Electronica zu paaren, irre viel Spaß und stellt Fragen an den richtigen Stellen. “Alternative Takes On Congotronics“ klärt der Album-Untertitel auf und bereitet auf eine sehr unterhaltsame Reise durch Kongolesische Musik im Zeichen von westlich gezeichneter Pop-, Rock- und Elektronik-Musik vor. Als Sahnehäubchen ist das Album mit seinen zahlreichen Infos selbst haptisch überaus gelungen und lässt keine Wünsche offen.

© Dr. Chuck

UP

 

Various - Zeitgeschichte: Das Beste von und für Annette Humpe (Polydor/Universal Music)

Annette Humpe (immer wieder wird ihr Vorname auch mit einem “n“ geschrieben) gehört gemeinsam mit ihrer Schwester Inga Humpe zur wohl wichtigsten Gruppe aus nationalen Musikern, die sich aus Punk und anschließenden New Wave bzw. neue Deutsche Welle-Zeiten Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger Jahre entwickelt hat und bis heute ohne große Unterbrechungen immer wieder an Projekten aus Rock, Pop und elektronischer Musik, aber auch aus Jazz und Soul, beteiligt, involviert war. Federführend ist gerade Annette Humpe eine echte Ikone der deutschen Pop-Geschichte, was sich alleine an dem großen Erfolg ihres Ich + Ich-Projektes sehr schön ablesen lässt (bei Schwester Inga mit 2Raumwohnung). Das vorliegende Doppelalbum bündelt erstmalig die wichtigsten Stationen auf dem Weg von Annette Humpe zur wegweisenden Person hinter den Kulissen der deutschen Pop-Landschaft. So offeriert der hervorragende Sampler neben den einschlägigen Originalen von Ich + Ich, Udo Lindenberg oder Humpes ehemaliger Band Ideal auch Cover-Versionen großer deutscher Acts wie Unheilig oder Selig, die zwar sehr gut ins Gesamtbild des Albums passen, aber selbstredend nicht an die Qualitäten der Originale von Annette Humpe bzw. den Bands und Künstlern, für die sie hinter den Reglern aktiv war und ist, heran kommen. Aber das soll ja auch so sein, oder?! Sehr schöne Sache.

© Dominique Dombert-Pelletier

UP

Lydia Daher mit Band - Flüchtige Bürger (Trikont)

Dem aktuellen Album von Sarah Kaiser (der SOUL TRAIN berichtete) nicht unähnlich, schafft Sängerin Lydia Daher auf ihrem neuen Album “Flüchtige Bürger“ die Gratwanderung der richtigen, funktionierenden Benutzung der deutschen Sprache mit Bravur und verpasst dem Album mit seinem Dutzend Titeln den nötigen Nachdruck zwischen Pop, Rock, Jazz, Singer/Songwriter, Folk und Soul, um auch auf internationalem Niveau begeistern zu können. Die Melodieführung ist dabei zielsicher und die Texte sind gerade tiefgründig genug, um nicht zu aufgesetzt zu wirken und gerade unterhaltsam genug, nicht in den verkopften Abgrund des Elite-Jazz zu gehören. Wie gesagt – eine Gratwanderung. Dabei wirkt das Gesamtkonzept des zugleich entschlossen klingenden Werkes kurzweilig und kompakt. Den richtigen Schmiss Richtung Pop bekommt “Flüchtige Bürger“ ebenfall spielerisch hin, was der Klangfarbe auch eine Spur 2Raumwohnung, einen Hauch Mia, eine Messerspitze Paula mit auf dem Weg gibt. Ein äußerst unterhaltsames, deutschsprachiges Pop-Album mit Texten, die zwischen Selbstironie, Zeitgeist und einer gesunden Bodenhaftung pendeln. “Flüchtige Bürger“ von Lydia Daher mit Band überzeugt.

© Lex

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Mariah Carey - Merry Christmas It You (The Island Def Jam Music Group/Universal)

Ich weiß ja nicht, wie es dem Rest der Menschheit so geht, aber ich kann einfach keine weiblichen Promifrauen mit Schosshündchen auf dem Arm mehr sehen. Das lenkt zwar ungerechtfertigter Weise von der Musik von Mariah Carey neuestem Weihnachtsalbum “Merry Christmas II You“ (das Wortspiel erklärt, dass es bereits Mariahs zweites Weihnachstalbum ist) ab, bleibt jedoch durch die Fotostrecke auf und in der CD permanent im Raum stehen. An der Musikfront selbst nicht Neues: Mehr oder weniger bekannte Weihnachtssongs bzw. Weihnachtshymnen, die mal Mariah Carey-mässig schmalzig, mal ruhig besinnlich, mal soulig voluminös aneinandergereiht werden, aus dem Weihnachtsfest 2010 ein besonders Mariah Carey-freundliches zu machen. “Merry Christmas II You“ birgt keinerlei wirkliche Überraschungen, allerdings möchte man das bei einem Weihnachtsalbum ja auch nicht wirklich. Oder?! Solide.

© Michael Arens

UP

 

Terrakota - World Massala (Ojo Musica/Galileo MC)

Terrakota ist das vierte Album der Formation aus Portugal, deren Musik ein Mix aus Weltmusik jeglicher Couleur und Elementen aus Reggae und Afro Beat ist. “World Massala“ führt die Band, der Albumtitel verrät das bereits, dieses mal nach Indien. Die Idee zum Album kam Terrakota, als diese nach Indien in den Himalaya eingeladen wurde, um dort ein Konzert zu geben. Sofort wurde sich in einem provisorisch in ein Studio umgewandeltes Hotelzimmer unter Mithilfe diverser Folk-Größen aus Rajasthan und dem Punjab an die Arbeit gemacht. Herausgekommen ist “World Massala“, das auf elf Stücken nachhörbar belegt, das Musik tatsächlich Grenzübergreifend ist und Menschen unterschiedlichster kultureller Hintergründe regelrecht spielerisch zusammenbringt. Ein unterhaltsames, vor Spielfreude sprühendes Projekt, das sowohl den Geist anregt als auch die Füße zum Wippen bringt. So müsste Musik immer funktionieren. Auch das neue Terrakota-Album begeistert.

© Gregor Poschoreck

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Bob Bonastre - Grace (Acoustic Music/Rough Trade)

Wunderbar ruhig und besonnen geht es Bob Bonastres neues, abendfüllendes Album an. Der Meistergitarrist schafft es auf “Grace“, gerade durch sein ruhiges, in gelegentliche Schlenker aus Folk und Weltmusik abgleitendes Gitarrenspiel sehr gleichförmig zu wirken, ohne dabei den Fokus auf akkurate Spielweise und exzellente Melodieführung aus den Augen und Ohren zu verlieren. Nicht umsonst gilt Bonastre als einer der besten internationalen Akustikgitarristen, der es schafft, dem musikalisch oft so ausufernden Genre Weltmusik eine ganz eigene, wunderschön zurückhaltende Note zu geben – hier wird Weltmusik noch mit Melodie und Harmonie gleichgesetzt. Das Album wurde von Peter Finger produziert, was dem geschlossenen Sound der zehn Stücke absolut gut tut. Das Booklet offeriert Liner Notes von Bob Bonastre selbst sowie kleine Geschichten zu jedem einzelnen Titel. Ein kleines, leises, dabei sehr hell scheinendes Akustik-Gitarrenalbum, das seine Kraft aus der Ruhe und der Melodie zieht. Wunderschön.

© Holger S. Jansen

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