CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Lemke-Nendza-Hillmann - Tria Lingvo (JazzSick Records/In-Akustik)

Lemke-Nendza-Hillmann - Tria Lingvo (JazzSick Records/In-Akustik)

“Tria Lingvo” ist das dritte Album des Saxophonisten Johannes Lemke, des Bassisten André Nendza und des Schlagzeugers Christoph Hillmann.

Schnell fällt mir auf, dass es das Trio hier, wie bereits auf ihren Vorgängern “El Arte“ und “Kyrillis“, schafft, den oft kopflastigen mitteleuropäischen Geist des zeitgenössischen Jazz mit der Idee von Rhythmik, Melodie und Harmonie zu verbinden, was der Musikfarbe von “Tria Lingvo“ sehr gut tut und das Werk sehr geschlossen und regelrecht frisch erscheinen lässt.

Als Gäste sind der ungarische Geiger Zoltan Lantos sowie der britische Posaunist Marc Bassey zugegen, deren Aktivität bei aller Virtuosität sich dankbarer Weise auf das unterordnen und das zuspielen beschränkt – absurde Soli von ausufernder Mechanik findet man auf “Tria Lingvo“ glücklicher Weise mitnichten.

“Tria Lingvo“ ist übrigens Esperanto für “Dritte Sprache“, was in ungefähr das Konzept des Albums sein dürfte. Denn mit ihrer geschlossenen, zugleich ruhigen und präzisen, tatsächlich auf den Spaß- und Unterhaltungsfaktor schielenden Kreation gelingt ihnen eben das – aus den zwei Sprachen des zeitgenössischen Jazz, der freien Improvisation eben, und dem musikalischen Gefühl für Melodieführung eine Einheit zu schaffen.

Die immerhin 14 Titel wurden bereits im letzten Jahr in Köln aufgenommen, sind durchweg eigene Kompositionen des Trios und wurden vom selbigen in Eigenregie produziert.

Das Booklet offeriert kleine Geschichten zu den einzelnen Titeln, die gemeinsam ein sehr lohnenswertes, auch für ungeschulte Ohren relativ leicht zu hörendes Jazz-Album aus der Mitte des Genres ergeben.

© Gregor Poschoreck

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