CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Basement Freaks - Something Freaky (Jalapeno Records/Rough Trade)

Basement Freaks - Something Freaky (Jalapeno Records/Rough Trade)

Etwas missbilligend und vor allen Dingen kritisch lese ich die ersten Zeilen der Presseinfo zum Basement Freaks-Album “Something Freaky”, ist doch von einer Vermischung von Disco, Funk, Breaks und Hip Hop die Rede.

“Gähn“ – ist mein erster Vorurteilsbehafteter Eindruck während ich die CD, noch immer etwas widerwillig, in den CD-Player befördere.

Dann das: Obwohl die reine Beschreibung punktgenau ist, kommt das Endprodukt absolut frisch und neu daher. Nichts von einfacher Vermischung eines halben Dutzend Subströmungen des Black Music-Universums. Vielmehr funktioniert das Werk tatsächlich als spritziger, irgendwie absolut und total britisch klingender Mix, der nicht mehr und nicht weniger als unterhalten will.

Das pumpt und knarzt, da bekommen wir zuckersüßen Soul-Gesang neben und auf  staubtrockene Breaks gelegt, da liebäugeln starre Housebeats mit schwungvollen Raps, da stampfen und rollen vermeintlich stumpfe Pop-Beats funky und jazzverliebt durch nächtlicher Straßenschluchten, aber auch durch die Stereo-Anlage des Cabrios beim letzten Ausflug zum Baggersee.

George Fotiadis ist die Person hinter dem Pseudonym Basement Freaks, der mit Georges Perin und Soul-Sängerin Jazzmin zwei regelrechte, nachhaltige Partner mit ins Basement-Boot holte und nun erstmals abendfüllend das gemeinsame Konzept und Projekt präsentiert.

“Something Freaky“ lohnt sich. Besonders unter dem Deckmantel eines “Debütalbums“, denn es klingt irgendwie frisch und neu, und das trotz eines vermeintlich sehr abgegriffenen Konzeptes, viele Musikstile verschiedener Groove-Genres zu einem zu vermengen.

Das Geheimnis liegt für mich in der schieren musikalischen Qualität aller Beteiligten, angefangen bei der sauberen Produktion von Fotiadis und Perin, über die exzellente Soul-Präzision von Jazzmin bis hin zu einem wahren Füllhorn an verschnörkelten Ideen, die sich jedoch stets dem wahren Groove unterzuordnen wissen. Schöne Sache.

© Dr. Chuck

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