CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Nina Alverdes - Primary Necessity (Crucialbeat Productions/Rough Trade)

Nina Alverdes - Primary Necessity (Crucialbeat Productions/Rough Trade)

Es gibt Alben, die machen einfach nur Spaß. Bei denen scheint es fast unangemessen, über sie zu berichten, sie zu besprechen oder sie gar zu bewerten. “Primary Necessity“ von Ninas Alverdes ist so ein Album.

Es hat alle Zutaten, die ein Album zu einem echten Gewinner machen: Texte mit Tiefgang, die trotzdem nachvollziehbar sind und unterhalten, eine deutliche Vorwärtsbewegung, die immer wieder neu in absolute Frische und energische Spritzigkeit umgewandelt wird, eine mal zuckersüße und soulige, mal krasse und voluminöse Stimme, die immer die richtige Stimmung verbreitet sowie, last but not least, die wichtigste Zutat: Selbstironie.

Denn spätestens bei den kleinen, teils deutschsprachigen Spielereien zwischendurch wird deutlich, dass Alverdes und ihr Produzent Paolo Mariangeli sich und ihre Musik durchaus augenzwinkernd sehen. Immerhin haben wir es hier mit Musik zu tun, und die wurde ja auch aus Gründen der Unterhaltung erfunden.

Der lebendige, wunderbar unaufdringliche Mix aus Old School-Reggae und erdiger Soul-Attitüde perlt sich mit überdeutlicher Leichtigkeit aus den Boxen – hier macht der Hinweis auf den nach oben zu korrigierenden Lautstärkeregler im inneren der CD durchaus Sinn.

Und kaum das man sich an den frischen Sound der Alverdes gewöhnt hat, ist der Spaß auch schon vorbei. Kurzweilig, fröhlich, frech und frisch – so ist “Primary Necessity“. Also noch mal den Play-Knopf drücken. Und ja, noch etwas lauter machen…

© Dr. Chuck

UP