MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

 

Various - Fania Records 1964-1980-The Original Sound Of Latin New York (Strut Records/!K7/Alive)

 

 

Paul Carrack - A Different Hat (Carrack-UK/Absolute/Universal)

 

 

 

Various - Fania Records 1964-1980-The Original Sound Of Latin New York (Strut Records/!K7/Alive)

 

Immer wieder berichteten wir im SOUL TRAIN über die enge Verzahnung von Lateinamerikanischer Musik mit der so genannten Black Music, mit Soul, Funk und Jazz.

 

Besonders im (musikalischen) Schmelztiegel New York trug das Ende der ersten “großen Welle“ Latin Music der dreißiger und vierziger Jahre, die noch vornehmlich aus klassischeren Stilen wie etwa Mambo bestand, neue Blüten und vermischte weitläufigere, verzweigtere Spielarten der Latin Music mit den Einflüssen, die die Kids aus Spanish Harlem auf und von der Strasse mitnahmen: Soul, RnB, Funk und Jazz.

 

In den sechziger und ganz besonders siebziger Jahren, als sich zusätzlich dazu Disco in den Mix anreicherte, verwusch dies lateinamerikanische Musik wie man sie seit Jahrzehnten kannte und führte als Folge zu einer kaum noch zu identifizierenden, bis heute oft unglaublich cool wirkenden Mixtur aus den bekannten Latino-Rhythmen und eben Soul/RnB, Funk, Jazz und Disco, um nur die Hauptzutaten zu erwähnen.

 

Fania Records, dass von Latin-Superstar Johnny Pacheco aus Frust über seine Plattenfirma und deren Umgang mit seinem Material 1964 gegründet wurde, tat sich dabei als Galionsfigur hervor.

 

In den folgenden zwei Dekaden veröffentlichte Pachecos Fania Records Platten von allem, was in Sachen New York Latin Music Rang und Namen hatte, besonders aus dem sich damals neu definierenden Nu Yorican Style, eben jener Vermischung der populären Stile und einem damit verbundenen neuen, selbstbewussten Lebensgefühl der in den USA ansässigen Latinos, insbesondere aus Puerto Rico.

 

Aber auch kleinere Namen und Newcomer erhielten auf Fania Records die Chance zu beweisen, dass eine Vermischung der Kulturen wie sie in New York, in Spanish Harlem zu jener Zeit geschah, durchaus neue Dinge hervorbringen kann, neue Wege begehen kann und neue musikalische Spielarten erobern kann.

 

So brachten Latin Music-Superstars wie Johnny Pacheco selbst, oder Ray Barretto, Willie Colon (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach über Colon), Celia Cruz, Ruben Blades, Mongo Santamaria oder Joe Bataan, der wohl am beispielhaftesten mit der Vermischung gerade mit Soul-Elementen experimentierte, Platten auf Fania Records heraus.

 

Bobby Valentin, Roberto Roena, Sonora Poncena, Tommy Olivencia, Hector Lavoe, Cheo Feliciano gehörten ebenfalls zum Label-Roster, oder die Fania All Stars, einem Zusammenschluss der größten Namen zu einer Art Label-Supergruppe – auch das ein Zugeständnis an die Einflüsse aus anderen Musikgenres – derartige Label-Supergruppen hatten bei den legendären Soul-Labels Motown Records und Stax Records lange Tradition.

 

Nun veröffentlicht Strut Records via !K7 (Vertrieb: Alive) endlich eine umfassende Retrospektive des unvergessenen Latin-Labels, dass zugleich auch soviel mit dem Kernthema des SOUL TRAIN – mit Soul, Funk und Jazz zu tun hatte.

 

Besonders jene Stücke der insgesamt immerhin 29 (auf 2 CDs verteilt – das Album erscheint übrigens auch als Gatefold-Doppel-LP), die sich sehr deutlich mit jenen anderen Einflüssen jenseits der klassischen Latino Music vermischen – etwa jene von Willie Colon, Joe Bataan oder Ray Barretto, um nur einige wenige zu nennen – haben schlichtweg irrsinnigen, regelrecht coolen Unterhaltungswert.

 

Diese tragen ihren besonderen Charme zugleich im merklichen Alter des Materials, dass sich mitunter auch mal verrauscht, teils nebulös, verwaschen, der Soundqualität alter Mono-Aufnahmen alter Reggae-Mitschnitte der sechziger Jahre nicht unähnlich, präsentiert, und heute, mit dem nötigen Abstand und dem Herz in der zeitgenössischen DJ-Kultur einfach nur cool wirken.

 

Kurzum: “Fania Records 1964-1980-The Original Sound Of Latin New York” fasziniert vom ersten bis zum letzten Track, wobei ich an keiner Stelle das Gefühl habe, irgendwie strikt dem Latin-Musikkatalog zu unterliegen. Das vorliegende und dominante Musikgefühl ist vielmehr ein tanzbares, ein flockig leichtes, eines, dass von der Hitze und der Energie von Latin, von der Coolness von Funk, von den Strukturen und Streichern von Soul und RnB und von der schnörkelhaften, aber stets unaufdringlichen Verspieltheit von Jazz lebt.

 

Wem als eingefleischter Freund von Soul und Funk Latin bisher eher fremd schien, sollte gerade über “Fania Records 1964-1980-The Original Sound Of Latin New York“ den Einstieg ins Genre suchen. Nie wurde die Verzahnung zwischen Latin Music und Soul, Funk und Jazz deutlicher als bei den 29 Song-Perlen dieses im übrigen sehr liebevoll und detailverliebt gestalteten Doppelalbums mit einer Menge Infos im Booklet. Das alles hat schlichtweg allerhöchste Güteklasse. Der SOUL TRAIN gibt grünes Licht für eine dringende Kaufempfehlung!

 

© Michael Arens

 

 

 

Album des Monats

April 2011:

Various -

Fania Records

1964-1980-

The Original Sound Of

Latin New York

(Strut Records/

!K7/Alive)

 

 

 
 

 

 

 

 

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