CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Lucky Brown - Lucky Brown’s Space Dream (Tramp Records/Groove Attack)

Lucky Brown - Lucky Brown’s Space Dream (Tramp Records/Groove Attack)

Seine My Space-Seite (www.myspace.com/joelricci) verrät es: Lucky Browns wahrer Name ist Joel Ricci. Oder will er uns das nur glauben machen? Denn verwunschenen, verschlungenen Mysterien gegenüber scheint Lucky Brown, wie er sich selbst nach eigener Aussage wegen den super talentierten Musikern nennt, die ihn musikalisch begleiteten und es noch tun, überaus aufgeschlossen zu sein.

Dieser rote Faden setzt sich auch im Titel dieses musikalisch einfach hinreißenden Albums fort. Ohne jetzt der Geschichte hinter Begrifflichkeiten wie “The Funk Revolution“ oder gar den “Crawdad Farmers“ hinterher zu eifern – das würde hier schlicht den Rahmen sprengen – war es das große Glück Luckys (dieses Wortspiel…), dass sich zu zwei Jam-Sessions eine Gruppe Musiker zusammentat, die ihr Handwerk aus Soul, Funk und dreckigstem Südstaaten-Groove verstehen, aber zugleich Musik nicht als technologisches Meisterwerk denn als Herzensangelegenheit sehen – von Bauchgefühl ist die Rede.

Dabei handelt es sich um die “Chez Jojo“- und die “Lake-Side“-Session, die hier in insgesamt 14 Tracks aneinandergereiht, aufgeschlüsselt werden.

Doch überlassen wir all diese verwirrenden Analysen einfach mal sich selbst und konzentrieren uns auf die sagenhaft verrauchten, strunzerdigen und im positivsten Sinne vor Dreck stehenden Funk-Vibes, die dieses geniale Album zu bieten hat. Nicht umsonst lässt sich auf dem Sticker, der auf dem hochwertig gestalteten Cover prangt, als Beschreibung der Musik des eigentlichen Trompeters Lucky Brown eine Vermischung aus James Brown und The Meters ablesen.

Einen Songübergreifenden Reiz macht insbesondere die qualitative Anmutung des Materials aus, das auch in den Sechziger Jahren in irgendeiner Scheune im Hinterland von Kansas oder Alabama hätte entstehen können - Charmant bis ins Mark.

Im Klappentext der CD selbst lässt sich dann noch einmal die gesamte Geschichte um dieses kongeniale Album mit den verworrenen Vorzeichen nachlesen. Dort bekommen wir dann auch endlich die finale Bestätigung, dass Lucky Brown tatsächlich Joel Ricci heißt. Wenigstens ist so eines der Rätsel des unglaublich groovigen kleinen Black Music-Meisterwerks aus Funk, Soul, Blues, einer Spur Afro Beat und Jazz gelüftet.

Das Album erscheint, dem Anlass und dem genialen Sound mehr als angemessen, übrigens auch als Vinyl.

Mehr Infos zu “Lucky Brown’s Space Dream“ und Lucky Brown selbst gibt es hier: www.tramprecords.com!

© Dr. Chuck

Lucky Brown -

Lucky Brown’s Space Dream

(Tramp Records)

UP