CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Mono & Nikitaman - Unter Freunden (Rootdown Records/Soulfood)

Mono & Nikitaman - Unter Freunden (Rootdown Records/Soulfood)

“Dancehallpunks“ werden Mono & Nikitaman im Presseinfo genannt, was dem Soundgefühl des Dancehall-Duos sehr nahe kommt, aber die Innovation und die ausgereifte Anmutung ihres mittlerweile vierten Albums nur bedingt beschreiben kann.

Denn tatsächlich ist der Sound des neuen M&N-Longplayers ein recht komplexer, der zwar hauptsächlich aber eben nicht nur klassische Dancehall-Elemente benutzt, sondern elegant mit kleinen Sauereien aus Hip Hop, Roots-Reggae, Electronica, Clubtauglichem Szene-Groove und sogar Soul hantiert.

Besonders der Gesang von Monika Jaksch aka Mono fährt den mitunter aggressiven, aber stets recht gradlinig eingespielten Klangteppich immer wieder auf ein melodisches, mitunter sogar souliges Niveau runter, was dem konsequenten toasten von Nick Tilstra aka Nikitaman sehr erfrischend entgegenwirkt - gemeinsam liefern sie so mit “Unter Freunden“ ihr bisher bestes Album ab.

Dass handverlesene Berufskollegen wie Gentleman, Junior Blender, Olsen Involtini, Sascha “Busy“ Bühren, Teka, Ce’cile, Rebellion oder Stephen “Di Genious“ McGregor in die Entstehung der Dutzend Songs involviert waren, spielt nicht nur im Albumtitel eine Rolle, sondern hat sicher einen nicht zu unterschätzenden Anteil am individuellen, teils krassen, aber stets auch für Laien sehr hörbaren Sound des Longplayers bei.

“Unter Freunden“ ist viel mehr als nur ein einfaches Dancehall-Album mit deutschen Texten, es ist eine Verschmelzung verschiedenster Black Music-Ideologien, die trotz des martialisch wirkenden Coverdesigns durchweg auch Freunde von Melodien und Harmonien überzeugen dürfte. Die Voraussetzung hierfür ist jedoch ohne wenn und aber ein in alle Richtungen offenes Ohr und die Bereitschaft, dass auch musikalische Schönheit manchmal Ecken und Kanten haben darf und sogar muss.

© DJ Dare

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