MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

 

Various - Americana-Rock Your Soul-Blue Eyed Soul and Sounds from the Land of the Free (BBE Records/Alive)

 

 

 

Paul Carrack - A Different Hat (Carrack-UK/Absolute/Universal)

 

 

 

Various - Americana-Rock Your Soul-Blue Eyed Soul and Sounds from the Land of the Free (BBE Records/Alive)

 

Soul war nie einfach nur Soul. Tatsächlich ist das Genre eher als Stilübergreifendes Mutterschiff zu betrachten, dass immer wieder seine Armada an Subströmungen zweiten, dritten und vierten Grades losschickt, das, was wir heute so gerne schlicht “Groove“ nennen, zu erobern.

 

So gab es Bewegungen und Strömungen wie etwa Funk, Rhythm and Blues, Blaxploitation, Doo Wop, Rockabilly, Southern Soul, Motown, Stax, Electro (mitnichten ist die elektronische Musik der Gegenwart gemeint), Northern Soul, R’n’B (eigentlich nur eine Abkürzung für Rhythm and Blues bezeichnet R’n’B eigentlich fälschlicher Weise heute eine Art Strassen- und Clubtauglichen, tanzbaren Soul), den im SOUL TRAIN so heiß begehrten Boogie, der sich, wie viele der erwähnten Varianten eher aus dem Musikgefühl ergibt denn aus den eigentlichen Bausteinen, oder eben ein seltenes Phänomen, dass wir heute als Blue Eyed Soul kennen.

 

Blue Eyed Soul bezeichnet in seinen Grundfesten eigentlich Nordamerikanischen Soul, wie ihn weiße Künstler (daher der schlichte Begriff mit den blauen Augen) machten und nach wie vor machen.

 

Das Phänomen mischte Puzzleteilchen aus der “eigentlichen“ weißen Musik wie Rock, Pop, Folk und sogar Country in den Soul, blieb jedoch im Wesentlichen seit seinen Anfängen in den Sechziger Jahren immer ein kleines, sehr feines Nischengenre.

 

Zu den populärsten Vertretern gelten beispielsweise Daryl Hall und John Oates, die Beispielhaft jene Vermischung der Stile bis zur Schmerzgrenze ausspielten.

 

Dass es aber noch wesentlich bessere, wenn auch unbekanntere und vor allen Dingen rarere Beispiele für einen der schönsten Substile des Muttergenres Soul gibt, zeigt der absolut geniale, vorliegende Sampler auf BBE Records auf.

 

Verantwortlich zeigten sich hier Blue Eyed Soul-Experten Zafar Chowdry und Mark Taylor, die beide seit vielen Jahren für ihr Gespür für Soul überhaupt immer wieder in Erscheinung traten.

 

Songs wie “Love One Another“ von Mike Lundy sind dabei wunderbare Beispiele für das Genre und zeigen, wie nah Blue Eyed Soul aufgrund der gleichen, ähnlich dichten Portion Wehmut und Leidenschaft auch am im SOUL TRAIN so begehrten Boogie liegt.

 

Material von Tender Leaf, Breakaway, Life Force, Society of Seven, Midnight Flyer, Eric Tagg oder der James Walsh Gypsy Band (mit dem zum heulen schönen “I’ve Got The Feelin’“), um nur einige der mitunter auch nach mehreren Jahrzehnten noch immer gnadenlos guten Blue Eyed Soul-Perlen zu nennen, hinterlässt ein absolut überzeugendes Bild der nach Boogie wohl wunderbarsten Soul-Subströmung Blue Eyed Soul.

 

Eines der Highlights ist fraglos “A Little More Time“ von Michael Killen, dass mich wehmütig an Paul Bryan (Sergio Sa) erinnert. Zugleich offenbart der Song auch eine typische, verzeihbare Schwäche des Genres, dass, wie so oft, seinen Höhepunkt in den Siebzigern hatte: es ist schmalzig. Ja, richtig gelesen – schmalzig. Doch gerade das versüßt die Soul-Zutaten zwischen schwelgenden Streichern, zuckersüßen, manchmal sogar klebrigen Harmonien, Kopfstimmen-gesteuertem Soul-Gesang und dezenten Bläsersätzen erst so richtig.

 

Dass Blue Eyed Soul, der übrigens in der Regel im Midtempo-Bereich anzusiedeln ist, aber auch richtig jazzig sein kann, zeigen Tracks wie “Who Was It This Time“ von Breakaway, dass große Gemeinsamkeiten mit Jazzfunk und Fusion aufweist. Zucker.

 

“Americana-Rock Your Soul-Blue Eyed Soul and Sounds from the Land of the Free” ist für jeden echten Freund von Blue Eyed Soul ein Muß und bietet zugleich schlicht die sehr rare Gelegenheit, überhaupt etwas über das großartige Soul-Subgenre zu erfahren, zu hören, kaufen zu können.

 

Dem warmen, retrospektiven Anlass entsprechend erscheint das Album auch auf Vinyl - ein Leckerbissen!

 

Der SOUL TRAIN empfiehlt dringend und uneingeschränkt: “Americana-Rock Your Soul”!

 

© Michael Arens

 

 

 

Album des Monats

Juli-August 2011:

Various - Americana-

Rock Your Soul-

Blue Eyed Soul and Sounds from the Land of the Free

(BBE Records/Alive)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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