CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Carolin Kebekus - Ghetto Kabarett (Improversum/Groove Attack)

Carolin Kebekus - Ghetto Kabarett (Improversum/Groove Attack)

Mit oder ohne die relativ unbeachtete “Broken Comedy”-Reihe auf Pro7 ist Carolin Kebekus’ verbaler Angriff auf den Bodensatz des Deutschrap ein süffisanter Selbstläufer geworden, der seinesgleichen lange suchen wird – geliebt oder gehasst.

Ob man es nun mag oder nicht – die schnuckelige Verarsche des leider auch nach 30 Jahren tatsächlich noch immer oft überpeinlichen, “realen“ deutschsprachigen Hip Hop hat alleine aufgrund der “realistischen“ Darstellung (Fifty Sven ich will ein Kind von dir – für Hartz IV!) der alemannischen Sprechgesang-Kultur seine absolute Daseinsberechtigung.

Denn peinlich ist “realer“ Deutschrap in überwiegendem Masse heute noch. Dass zugleich schon irgendwie erst einmal die Luft raus ist für Kebekus’ Rapperschmecker, und jeder weiß, dass Köln-Porz das Zentrum des Kebekusschen Kabaretts ist und bleibt, liegt ebenfalls in der Natur der Sache – das Ghetto Kabarett als solches ist halt nicht mehr wirklich neu.

Gelungen und x-rated wie gewohnt kämpfen Doreen, Fifty Sven und kongeniale Konsorten auf diesem Doppelpack gegen all das an.

Die CD bietet bereits ohne bildliche Unterstützung der leckeren Female- und Male-Rapper ein standardisiertes Maß an herkömmlich gewürztem Broken Comedy-U-Wert. “Asozial“ ist für mich dabei der Burner, der Rest bleibt Standard.

Die beiliegende DVD liefert dann die passenden Videos, die zuckersüße Optik zu Rebekka, Doreen, Fotze Brown, Nelly Totaldoof und Co., und macht alleine wegen der schön blöden Charaktere (Doreen - Du Stute!) mehr Sinn – das geile “Ghetto Kabarett“ ist halt ein ganzheitliches Monument deutscher Musikkultur. Oder?!

Carolin Kebekus’ “Ghetto Kabarett“ – ein nicht mehr ganz neuer, aber nach wie vor funktionierender Burner. Deshalb konkrete, selbstironische sieben Punkte. “Pussywag“ oder was…

© Stei$$ Cube

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