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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

Eumir Deodato - The Crossing (Politur/Membran Music)

 

 

 
 
 

 

 

Eumir Deodato - The Crossing (Politur/Membran Music)

 

Das Wort wird in der Regel viel zu oft gebraucht und gerade in Sachen Musik allzu gedankenlos angewendet: Legende. Im Falle von Eumir Deodato ist der Gebrauch des Begriffs jedoch absolut berechtigt, sogar ein Muss: Legende. Die Musiker-Legende Eumir Deodato.

 

Dabei zeichnet Deodato, der erst in der zweiten, späteren Hälfte seiner Karriere begann, seinen Vornamen mit zu nutzen, aus, dass er in gleich allen Subgenres der großen Black Music-Familie zeitlose Geschichte geschrieben hat: Soul, Funk, Disco, Pop, Jazz - sie alle wurden immer wieder vom Verve des großen Pianisten, Keyboarders, Studiomusikers, Produzenten, Arrangeurs, Songschreibers und Ideengebers beeinflusst und begleitet.

 

Da ist es nicht verwunderlich, dass sich ein handverlesenes Who-is-who der aktuellen Jazz- und Soul-Szene auf Deodatos neuem Album “The Crossing“ die Ehre gibt: Al Jarreau ist gleich im wohl eindrucksvollsten Song, dem Eröffnungstitel “Double Face“, dabei, Nicolosi “Novocento“, der zugleich das Album produziert hat, Soul-Sänger Jimmy Helms und Drummer-Ikone Billy Cobham sind dabei, Pop- und Soul-Grenzgänger Londonbeat oder der brasilianische Musikerfreund Airto Moreira (Deodato ist Brasilianer).

 

Sehr schön ist dabei der Umstand, dass Eumir Deodato sich auf seine Wurzeln verlässt, und dem Werk ein Songübergreifendes Fundament aus Funk-Attitüde und Soul-Groove gibt, das alles andere als langweilig ist.

 

Abwechslungsreich bleibt er ebenfalls seinen brasilianischen Wurzeln treu und gibt dem Werk eine bewusst schwüle, subtropische Schwere, die sich mehr durch ein Songgefühl denn durch eigentlich hörbare lateinamerikanische Einflüsse bemerkbar macht.

 

Das warme, dichte Buschwerk aus Melodien, Harmonien und Soul-Gefühl ist ein wunderbares Werk, dass Freunde von zeitgenössischem Jazz, also der so genannten “erwachsenen Musik“ und Freunde der Hoch-Zeit des Disco-Soul der späten Siebziger Jahre (Titel wie “Summertime“ sind hier federführend) endlich an einen Tisch bringt - vielleicht stammt daher der Name des Albums.

 

Unnötig zu erwähnen, dass “The Crossing“ handwerklich mit zu feinsten gehört, was mein CD-Player in den letzten Monaten zu verdauen gekriegt hat. Ein wundeschönes, neues Deodato-Meisterwerk, dass einmal mehr zeigt, dass Tradition und Moderne gerade in Personalunion absolut unterhaltsam und faszinierend zugleich sein können.

 

© Michael Arens

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

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