CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Fitz and The Tantrums - Pickin’ Up The Pieces (Dangerbird Records/V2/Soulfood)

Fitz and The Tantrums - Pickin’ Up The Pieces (Dangerbird Records/V2/Soulfood)

Fitz and The Tantrums wären beinahe im Wust der Neuveröffentlichungen, die meinen Schreibtisch derzeit an seine physikalischen Grenzen bringen, untergegangen. Denn das Cover der mir bis dato unbekannten Formation mit dem eigentümlichen Namen spricht alles andere als die Sprache des Soul – mit dem Bandnamen ist es ebenso. Nach Jazz riecht das Ganze eigentlich viel deutlicher.

Doch dann das – lupenreiner, handgemachter, saftiger, kerniger Soul mit Herz, Schmiss und der Lizenz zum Fußwippen.

Der Sound von Fitz and The Tantrums liegt irgendwo zwischen dem Soul der Sechziger Jahre, dem Sound von Motown und Stax, der Rockabilly- und Punkdurchfluteten Anmutung des britischen Northern Soul und der Art Blue Eyed Soul wie er von Formationen wie Style Council oder auch Hall & Oates gemacht wurde.

Das liest sich etwas krude, macht musikalisch aber durchaus Sinn, ist es doch gerade der Mix, der dem Werk das Brandzeichen von Individualität und Einzigartigkeit aufdrückt.

Das wirklich Wunderbare dabei ist jedoch, dass das Album als Ganzes dann doch nie den Pfad des Soul, wie er eigentlich sein sollte, analog, handgemacht, bodenständig und direkt, verlässt – die Quadratur des Kreises sozusagen.

“Pickin’ Up The Pieces“ ist anders als die meisten zeitgenössischen Soul-Alben mit dem Attribut “handgemacht“, wirkt trotzdem absolut rundlaufend und in sich geschlossen.

Sind Fitz and The Tantrums also die unvermeidliche Zukunft des Soul? Vielleicht. Ganz bestimmt aber wird das Album qualitativ und Innovations-mässig lange seinesgleichen suchen. Ein gefundenes Fressen für den SOUL TRAIN - Brüller!

Dem erstklassigen Material entsprechend erscheint das Album übrigens auch auf Vinyl - ein gefundenes Fressen für alle echten Soul-Gurus und Freunde des schwarzen Goldes gleichermaßen.

© Michael Arens

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