CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Mo’ Horizons - Mo’ Horizons And The Banana Soundsystem (Agogo Records/Indigo)

Mo’ Horizons - Mo’ Horizons And The Banana Soundsystem (Agogo Records/Indigo)

Die Mo’ Horizons zählten vor einer Dekade zu den großen Projekten der aufstrebenden Lounge- und Chill-Bewegung.

Der große Unterschied zu den meisten Acts der Gattung war jedoch der handgemachte, organische Anspruch, der im krassen Gegensatz stand zu all jenen, überwiegenden Projekten, die auf PCs im Hinterzimmer entstanden.

So legten Mo’ Horizons schon immer großen Wert auf solche Dinge wie Songstrukturen, Instrumente, Akkorde, Harmonien und Melodien.

Die Mixtur aus Latin, Soul, Funk, Disco und eben jenen Überresten aus Chill und Lounge funktioniert auch heute, gerade wegen der nötigen Reife und dem halben Dutzend Alben im Schlepptau, besser denn je.

Dass die Mo’ Horizons mittlerweile ein echtes Soundsystem (eben das Banana Soundsystem) geworden sind, ist ein weiterer Schritt in der eigenen Entwicklung vom anspruchsvollen Chill/Lounge-Projekt zur ernstzunehmenden Erscheinung mitteleuropäischer Black Music mit Sommergefühl.

Eine Fülle an Gästen wie Denise M’Baye, Yanez, Connección Santiago, Nené Vasquez oder Gypsy Brown helfen, das Werk auf einem feinen Grat zwischen Latin, Soul und Groove überhaupt zu halten und dem frisch und karibisch wirkenden Namen Banana Soundsystem alle Ehre zu machen, auch, wenn ich persönlich eine weitere Coverversion von Princes “Kiss“ für etwas überflüssig halte. Sei’s drum.

“Mo’ Horizons And The Banana Soundsystem” erfüllt alle Erwartungen, die man an ein neues Mo’ Horizons-Album nur irgendwie haben könnte. Im weisen Wissen darum, dass ihr ursprünglicher Sound heute alles andere als neu wäre, fällt die Entscheidung, aus der Band ein Soundsystem und aus dem Lounge- ein Latin-Schlaraffenland zu machen, auf mehr als fruchtbaren Boden.

© Thomas Vorschau

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