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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

Raphael Gualazzi - Reality And Fantasy (Sugar Music/Universal)

 

 

 
 
 

 

 

Raphael Gualazzi - Reality And Fantasy (Sugar Music/Universal)

 

Mittlerweile hat wohl auch der Letzte mitbekommen, dass Raphael Gualazzi beim diesjährigen Grand Prix als erster italienischer Beitrag seit 1997 überhaupt den zweiten Platz gemacht hat.

 

Bei aller Virtuosität muss der Gerechtigkeit halber eines an dieser Stelle zunächst einmal klar gesagt sein: Gualazzi hat diesen Erfolg vornehmlich seiner Platzierung als “Quotenjazzer“ zu verdanken, ein Phänomen, dass in vielen Bereichen der Unterhaltung, Musik, Kino, TV, Radio, funktioniert: Für die Masse da draußen dürfte das sicherlich eine der ersten, wenn nicht DER erste Kontakt zu Jazz-Musik überhaupt gewesen sein. Und Jazz hat man, so viel ist auch der breiten Masse des öffentlich-rechtlichen TVs bekannt, bitte schön cool zu finden.

 

Doch sei’s drum. Sprechen wir lieber über das dazugehörige Album, denn an dem ist, wie eigentlich auch am Grand Prix-Song “Madness Of Love“, nichts auszusetzen.

 

Der 1981 geborene Italiener Raphael Gualazzi veröffentlichte bereits 2005 sein Debütalbum und befasst sich seit jüngster Kindheit mit Jazz und seiner Leidenschaft, dem Piano.

 

Dementsprechend routiniert, aber alles andere als Blutleer swingt sich Gualazzi hier durch das Material, dass auch mal Elemente aus Soul, Blues und der Musik New Orleans’ verwendet, auch, wenn der übergreifende Sound des Werkes eindeutig der des Jazz ist – und der der Harmonien, Melodien und des Charakters.

 

So erinnert der Longplayer mehr als einmal an Werke von Harry Connick Jr. oder Jamie Cullum – versüßt mit einer merklichen Spur mediterraner Leichtflüssigkeit, die dem Werk die nötige Sommerbrise verleiht.

 

Gilles Peterson, der sich dem Titelsong des Albums als Remixer annahm, sorgt unter anderem für den Bezug zur angesagten Clubkultur des Sommers 2011 und öffnen so das Album einem Markt, der Grenzübergreifend Jung und Alt in der alten und in der neuen Welt in seinen Bann ziehen wird.

 

Dass Gualazzis neues Album durchaus charmant ist, zugleich aber auch keine Berge versetzt, sei hier nur als kleine Fußnote eingeworfen. Letztlich muss sich die Pop-Landschaft entscheiden, ob genug Pop in “Reality And Fantasy“ ist, das Album zu einem weltweiten Erfolg zu machen. Für Jazz-Jünger dürfte es dann tatsächlich zu viel Affinität zu Mainstream und Pop-Attitüde haben, um sich zu behaupten. Vielleicht ist das aber auch alles Angelegenheit der PR-Abteilung der zuständigen Plattenfirmen, die letztlich die Entscheidung dem eigentlichen Konsumenten aus der Hand zu nehmen versteht wie keine andere Industrie. Meinungsmache nennt man das wohl.

 

© Holger S. Jansen

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

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