CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Steffen Schorn - Steffen Schorn’s Universe Of Possibilities (JazzSick Records/In-Akustik)

Steffen Schorn - Steffen Schorn’s Universe Of Possibilities (JazzSick Records/In-Akustik)

Starker Tobak nennt man so etwas wohl. Das Universe Of Possibilities-Ensemble um Holzbläser-Tausendsassa Steffen Schorn arbeitet in ihrem ganz eigenen musikalischen, improvisatorisch geprägten Universum.

Das wird im Booklet auch gleich durch Abhandlungen über die Wirklichkeit, den Augenblick, die Materie und die Lebendigkeit von Quantenphysiker Hans-Peter Dürr unterstrichen und soll als eine mögliche Erklärung für die Musik, die Hintergründe und die universelle musikalische Philosophie des Band- und Philosophieprojektes Universe Of Possibilities und des vorliegenden Albums gleichermaßen fungieren.

Die Musik, übrigens präzise auf eine konkrete Stunde gepresst, ist in ihren Grundfesten vor allen Dingen frei improvisierter Jazz, der sich mit Groove und verjazzter Zeitgeschichte als auch mit abstrakten Klangkörpern und rhythmischen Konstrukten jenseits des Gewohnten ebenso beschäftigt wie mit gelegentlich angewendeten Häppchen aus Melodie und Harmonie.

Dabei scheint Atmosphäre das vordringliche Anliegen der Musiker wie Michael Heupel (Flöte), Claudio Puntin (Klarinette), Roger Hanschel (Saxofon) oder Jörg Brinkmann (Cello), um nur einige wenige zu nennen, zu sein.

Von “abendländischer Musik“ und “rhythmischen Gestaltungsprinzipien“ ist im Pressetext die Rede, was zugleich die Vielschichtigkeit dieses wirklich nicht einfach zu hörenden und verstehenden Albums zu sein, dass trotz eben jener Hürden ein faszinierendes Stück eigenständiger Jazz-Kunst ist, die nicht nur gehört werden will, sondern mit der auch gearbeitet werden darf und sogar soll.

© Gregor Poschoreck

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