MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

Various - FAC. Dance (Strut Records/Alive)

 

 

 
 
 

 

 

Various - FAC. Dance (Strut Records/Alive)

 

Wer mit dem Titel dieser hervorragenden Doppel-CD nichts anfangen kann, wird vom Untertitel schnell aufgeklärt: “Factory Records 12” Mixes & Rarities 1980-1987”.

 

Factory Records war ein britisches Label, dass sich Anfang der Achtziger Jahre einmal nicht von Sheffield aus, sondern aus Manchester aufmachte, industriellere, härtere, aber auch trockenere Strömungen in den damals boomenden New Wave-After Punk-Wahnsinn zu mischen.

 

Tony Wilson und Alan Erasmus waren die Köpfe hinter Factory Records, dass später in einen Club umgewandelt wurde, was durchaus Parallelen zur Musik der Ära, einer von mir sehr geschätzten, selbst aufwirft.

 

Bill Brewster, selbst profilierter Kenner der britischen Musikszene im Angesicht der Eighties-New Wave-Bewegung, war für die Zusammenstellung der zusammen 24 Titel verantwortlich und hat seinem Ruf alle Ehre gemacht.

 

Dabei sind unter anderem Songs wie “Love Tempo“ von Quando Quango, dass ironischer Weise starke Parallelen zur Musik, wie sie zeitgleich aus Sheffield kam, der Musik der Human League oder von Heaven 17, aufweist.

 

Noch Experimenteller halten es dagegen die spätere Discobritsoul-Bandlegende 52nd Street mit ihrem zugegebener Massen ziemlich durchgeknallten “Express“. Weitere Highlights stammen von illustren Band-Projekten und Postpubertären Spätpunkern wie The Durutti Column, Streetlife, The Hood, Marcel King, Swamp Children, den Biting Tongues, Blurt, X-O-Dus, der Section 25, Royal Family & The Poor, Abecedarians und, last but not least, A Certain Ratio (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach), die mit der 12-Inch Version von “Knife Slits Water” gleich definieren, wie eng damals New Wave, Pop, Jazz, Soul, Funk und die Ideale des Punk verwoben werden konnten.

 

Wer auf Musik steht, wie sie gerade in den frühen Achtzigern aus Sheffield kam, wird sich auch hier sofort wieder finden, obwohl Manchester hier dem ganzen eine etwas gröbere Industrial- und Groove-Anmutung angedeihen ließ, die auch schon mal ins reine Experimentieren abgleiten durfte.

 

Auch drei Jahrzehnte nach den Originalveröffentlichungen hat die Musik von Factory Records absolut nichts an Kreativität, von vermeintlicher Romantik durchzogener Innovation und düsterem Realismus verloren. FAC Factory Records? FAC the rest! Lang lebe Factory Records!

 

Das Album-Monster ist übrigens auch auf Vinyl erschienen - eine echte Wohltat!

 

© Michael Arens

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

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