CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

The Brandt Brauer Frick Ensemble - Mr. Machine (!K7/Alive)

The Brandt Brauer Frick Ensemble - Mr. Machine (!K7/Alive)

Die Musik von Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick zu beschreiben ist in weiten Teilen ein hoffnungsloses Unterfangen. Da macht auch ihr zweites Album “Mr. Machine“ keine Ausnahme, obgleich das Ergebnis harmonisch, melodisch und trotz aller bewussten Langsamkeit groovy wirkt.

Wo ihr im letzten Jahr erschienenes Werk “You Make Me Real“ noch als eine Vermischung aus Techno und Klassik durchging, verlaufen hier die Sounds, Beats und Klangbilder zurückhaltender und selbstbewusst in sich ruhender. Weniger Experimente, mehr Zusammengehörigkeit und trotz einer fast irrsinnigen Instrumentierung (Harfe, Tuba, Marimba und Vibraphon sind hier nur einige wenige Beispiele) ein sich durch die acht Stücke schleichender Groove, der gerade beim wiederholten Hören diverse Aha-Erlebnisse bereithält.

Dass im Presse-Info Vergleiche mit Musikavantgardist Philip Glass gemacht werden, überrascht nicht und beschreibt zugleich die stilistische Ausrichtung des Albums wunderbar treffend.

Nun wäre es aber auch fatal, “Mr. Machine“ “einfach so“ als Avantgarde oder als Experimentell zu bezeichnen oder gar abzuhaken. Vielmehr hat es das überinnovative Trio hier verstanden, aus einer Instrumentierung, die eigentlich einmal für völlig andere Musikgenres gedacht war, einen regelrecht eigenen Stil zu kreieren.

Wer also auf der Suche nach einem tatsächlich “Neuen“ Sound ist, der jedoch so gar nichts mit der Kopflastigkeit von Avantgarde, dem überladenen Überraschungsmoment von experimenteller Musik oder der humorlosen Verbissenheit von Free Jazz gemein hat und trotzdem als Ganzes echten Groove versprüht, wird bei “Mr. Machine“, dem neuen Werk des Brandt Brauer Frick Ensembles fündig werden. Abgefahren, aber nicht übersteuert.

© Holger S. Jansen

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