MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

Various - Mike Francis Anthology (Soundcolours/Soulfood)

 

 

 

 

 
 
 
 

 

 

Various - Mike Francis Anthology (Soundcolours/Soulfood)

 

Mike Francis dürfte nicht jedem sofort ein Begriff sein. Der in Italien geborene Sänger, Songschreiber und Produzent war besonders in den Achtziger Jahren international immens erfolgreich.

 

Der 1961 als Francesco Puccioni geborene Francis hatte schnell raus, dass erst ein eigener Stil mit hohem Wiedererkennungswert den anhaltenden Erfolg bringen kann. So konzentrierte sich Mike in seiner Sturm- und Drangzeit ab 1984 auf die für italienische Pop Musik bereits damals eher seltene englische Sprache und verlieh seinen Produktionen, darunter zeitlosen Klassikern wie dem Amii Stewart-Hit “Friends“ (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach), einen unwiderstehlichen Charme, der zwischen mediterraner Musik-Romantik und Discosoul-Attitüde frei schweben zu schien – der so typische Sound von Mike Francis war bereits nach den ersten wenigen Sekunden seiner Platten heraus zu hören.

 

Die deutschen Techno-Ikonen Blank & Jones, gerade mit ihrer “so80s“-Reihe erfolgreich  im Bebildern der zwiespältigen, unterschätzten Achtziger Jahre-Ära (der SOUL TRAIN berichtete auch hierüber immer wieder), bringen nun mit diesem Vierfach-CD-Set (!) mit seinen insgesamt 71 Songs (!) eine ganzheitliche Werkschau heraus, die zeigt, wie viel Charme Mike Francis’ Musik gerade in den glorreichen Achtziger Jahren trotz oft, soviel Ehrlichkeit muss sein, musikalisch grenzwertiger Umsetzung, hatte.

 

Francis veröffentlichte erst in den Neunziger Jahren erste Platten in italienischer Sprache. Herausragende Erfolge wie die von “Friends“ oder “City Lights“ von William Pitt, ebenfalls in eigener Interpretation auf dieser Monster-Kompilation zu finden, bleiben jedoch den Achtziger Jahren vorbehalten.

 

Alle Songs wurden von Blank & Jones neu abgemischt und erscheinen so in einem durchzugskräftigen Vorwärtsdrall, der sich hören lassen kann und den Standards des Jahres 2011 durchaus gerecht wird - das Booklet liefert einige seltene Aufnahmen Francis’, der 2009 im Alter von nur 47 Jahren an Lungenkrebs verstarb.

 

So sehr ich die Musik Mike Francis’ auch liebe, und so dankbar ich auch für diese meines Wissens nach erste derart umfangreiche Werkschau seiner Musik bin, so sehr wundere ich mich jedoch über das Fehlen jeglicher biografischer Infos im Booklet.

 

Was noch verwirrender ist, ist der Umstand, dass hier wohl, zumindest überwiegend, anstelle der jeweiligen Originale Mike Francis-eigene Coverversionen (wohl aus der Blank & Jones-“Relax“-Reihe sowie von Mike Francis“Inspired“-Album, dass widerrum von Blank & Jones produziert wurde) von eben jenen Klassikern, die einst durch Amii Stewart oder William Pitt zu Ruhm und Ehre geführt wurden, zu finden sind.

 

Und warum ist eigentlich an den Stellen, wo andere Künstler singen, nur ein winziger, fast versteckter Hinweis anstelle eines klar ersichtlichen Credits auf den jeweiligen Interpreten zu finden (z.B. Amii Stewart bei “Friends“ oder bei ihrem wunderschönen "Try Love" auf CD1)? Immerhin: natürlich macht gerade das alles die Kompilation noch eine Spur besonderer… oder?!

 

Auf der anderen Seite wäre es ohne wenn und aber perfekt gewesen, die Originale ebenfalls auf den vier CDs zu verewigen – das Ergebnis wäre, da bin ich sicher, so gut gewesen, dass es leicht für die “Album des Monats“-Krone gereicht hätte.

 

So bleiben 71 Songs vom unvergessenen Mike Francis, die gewohnt elegant und eigenwillig, manchmal sogar leicht plastisch, aber mit immensem Charme zwischen Soul, Disco, Italo-Disco und Pop und gar akustischem Jazz angesiedelt sind und wahnsinnigen, kurzweiligen Hörspaß verbreiten, der in Ansätzen sogar dem im SOUL TRAIN so populären Subgenre Boogie alle Ehre macht.

 

© Michael Arens

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

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