CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Sebastian Sturm And Exile Airline - Get Up & Get Going (Rootdown Records/Soulfood)

Sebastian Sturm And Exile Airline - Get Up & Get Going (Rootdown Records/Soulfood)

An der Entwicklung Sebastian Sturms im Zuge seiner seit 2006 veröffentlichten drei Alben lässt sich sehr schön der Stand der Dinge in Sachen Reggae aus Deutschland ablesen: man kann und darf ihn nicht mehr ignorieren.

So klingt der neue Longplayer des 30-jährigen Aacheners mit indonesischen Wurzeln wieder eine merkliche Spur erwachsener und ausgereifter als seine zwei Vorgänger “This Change Is Nice“ (2006) und “One Moment In Peace“ (2008).

Selbstredend haben wir es hier einmal mehr mit reinrassigem Roots Reggae zu tun, der an allen Ecken und Kanten authentisch, nachvollziehbar und durchweg fett produziert rüber kommt.

Vielleicht liegt diese Entwicklung auch in der Neuformierung seiner Backingband, vielleicht ist es aber auch schlicht das natürlich gewachsene Selbstbewusstsein Sturms und seiner Band Exile Airline, dass den Sound der Dutzend Titel des richtig rundlaufenden Albums so ausgewogen und nachvollziehbar macht.

Auch, wenn, wie in der Presseinfo angekündigt, auch vor Einflüssen aus Indie-Rock nicht halt gemacht wird, ist das musikalische Erscheinungsbild doch das des Roots Reggae klassischster Prägung. Und das ist gerade in der heutigen Zeit, in der die Vermischung von Stilen immer größere Auswüchse an den Tag bringt, nicht von zu unterschätzendem Vorteil.

Und das klingt dann eben durchgehend warm und bodenständig, macht zugleich Spaß und belässt mich am Ende des entspannt in sich ruhenden Albums mit dem wohltuenden Wissen, dass es durch Alben wie dieses gerade wieder sehr gut bestellt ist um die deutsche Reggae-Szene.

© Marco Steinbrink

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